Essen. Viele Kinder klagen über Kopfschmerzen. Häufig ist langes und falsches Sitzen in der Schule der Grund dafür. Kinderärzte raten davon ab, die Schmerzen direkt mit Tabletten zu behandeln. Besser sei Entspannung, beispielsweise ein Mittagsschlaf.
Der Kopf brummt, es pocht in den Schläfen: Viele Kinder klagen nach einem langen Schultag über Kopfschmerzen, weiß Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. „Die Ursache dafür ist häufig falsches und zu langes Sitzen in den Klassenräumen.“
Ein Mittagsschläfchen kann Linderung bringen
Der so genannte Spannungskopfschmerz zeigt sich in der Regel durch ein unangenehmes Druckgefühl im Nacken und zieht dann in den Hinterkopf. Manche Kinder leiden zusätzlich unter Übelkeit. Auch wenn Eltern ihrem Kind dann schnellstmöglich helfen wollen, rät Kinder- und Jugendarzt Fegeler vom Griff zur Tablettenschachtel ab: „Gezielte Entspannungsmöglichkeiten wie ein Mittagsschläfchen sollten die erste Wahl sein.“ Nach 20 bis 30 Minuten Schlaf fühlen sich die Kinder in der Regel schon besser.
Die schnell verabreichten Schmerzmittel hingegen sind nicht frei von Nebenwirkungen. „Bei hartnäckigen Verspannungen können Mama oder Papa aber auch mal den Nacken oder die Schulterpartie massieren“, rät Ulrich Fegeler. Ähnliche Entspannungseffekte bringen warme Auflagen wie beispielsweise ein Dinkelkissen, eine Wärmflasche oder auch ein warmes Bad.
Auch Erschöpfung kann Kopfschmerzen auslösen
Für den Schultag gilt außerdem: Eltern sollten dem Nachwuchs ausreichend Getränke und Zwischenmahlzeiten einpacken. Kopfschmerzen können nämlich auch ein Zeichen von körperlicher Erschöpfung oder einem Flüssigkeitsmangel sein.
Hilft das alles nicht, können Eltern ihren Kindern ein leichtes Schmerzmittel geben, so Fegeler: „Wenn die Kopfschmerzen aber häufiger auftreten, kaum auszuhalten sind, die Schmerzattacken länger als zwölf Stunden andauern oder das Kind aufgrund der Schmerzen häufig in der Schule fehlt, sollten die Ursachen von einem Kinder- und Jugendarzt abgeklärt werden.“