Gütersloh. . Wer an einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung leidet (ADHS), fühlt sich oft bis ins Erwachsenenalter hinein beeinträchtigt. Auch über 18-Jährige haben häufig noch Probleme, sich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren und viele Jugendliche gehen davon aus, dass sie ihre Medikamente auch als Erwachsene weiterhin einnehmen müssen.

Hibbelig und unkonzentriert: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betrifft nicht nur Kinder. Oft wirkt sie sich noch weit über das 18. Lebensjahr aus, wie eine gemeinsame Umfrage der Bertelsmann Stiftung und der Barmer GEK zeigt. Häufig sei aber die Annahme verbreitet, dass sich die Störung bei Kindern mit dem Alter auswächst. Laut der Studie gehen 61 Prozent der befragten Jugendlichen mit ADHS-Diagnose davon aus, dass die Störung sie weiter begleiten wird. Dass sie auch als Erwachsener ärztlich behandelt werden müssen, meinen 56 Prozent.

Unruhe und Rastlosigkeit

Im Erwachsenenalter haben Betroffene vor allem mit innerer Unruhe und Rastlosigkeit zu kämpfen: 30 Prozent gaben an, sich nur gelegentlich gut mit einer Sache beschäftigen zu können. 16 Prozent schaffen das selten oder nie. Darüber hinaus geben gut 26 Prozent an, dass sie mehr Probleme haben als Gleichaltrige. Sie erleben ihre Kontakte zu Eltern und Freunden in gut 21 Prozent der Fälle als mittelmäßig beziehungsweise stark beeinträchtigt.

Nach dem 18. Geburtstag nahm knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten keine Medikamente mehr ein. Nur bei 40 Prozent schlug der Arzt eine Fortführung der Behandlung vor. Einen nahtlosen Behandlungsübergang halten Experten aber für wichtig, damit junge Erwachsene bei der Arbeit und ihrem Privatleben so wenig wie möglich eingeschränkt sind.(dpa/tmn)