Berlin. . Schon ein kurzer Spaziergang im Sonnenlicht kann Vitamin-D-Mangel vorbeugen. Wer in den Monaten März bis September zwei bis dreimal pro Woche Sonne tankt, übersteht auch sonnenarme Zeiten problemlos. Bei Vitamin-D-Mangel drohen ernsthafte Beschwerden, wie Knochenerweichung, Muskelschwäche und Depressionen.

Der Vitamin-D-Mangel und damit verbundene Beschwerden nehmen zu: "In unsere Praxen kommen derzeit auffallend viele Patienten mit unklaren Knochen- oder Muskelschmerzen", sagt Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner (BDN). Dabei litten sie oftmals nicht etwa an Rheuma oder entzündlichen Gelenkerkrankungen.

"Durch den Bluttest stoßen wir häufig auf einen ausgeprägten Vitamin-D-Mangel", berichtet Moka. Eine Studie mit 2.500 Patienten belege, dass 35 Prozent aller deutschstämmigen Patienten unter der Mangelerscheinung litten. Bei Patienten mit Migrationshintergrund betrage dieser Anteil sogar 65 Prozent, heißt es in einer Pressemeldung des BDN. Der Körper bildet Vitamin D, sobald UVB-Strahlung auf die Haut einwirkt. Wer sich von März bis September zwei bis drei Mal pro Woche für fünf bis 30 Minuten der Sonne aussetze, baue ausreichend Vitamin D auch für einen sonnenarmen Winter auf, heißt es.

Symptome von Müdigkeit bis hin zu Schmerzen

Die Zufuhr über die Nahrung sei weitaus schwieriger: "Wir können höchstens 20 Prozent unseres täglichen Vitamin-D-Bedarfs über Lebensmittel decken", sagt Moka. Sei es nicht möglich, den Bedarf über Sonnenlicht und Ernährung zu decken, könne Vitamin D in Form von Medikamenten ergänzt werden. Ein schwerer Mangel liegt vor, wenn weniger als zehn Nanomol pro Liter (nmol/l) Vitamin D im Blut gemessen wird.

Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, verlangsamtes Denken, Depression, Muskelschwäche, Schmerzen in Knien und Rücken, Schlafstörungen, Hautprobleme, Anfälligkeit für Infekte und Knochenbrüche, Osteoporose und Knochenerweichung. (dapd)