Westerstede. Auch gesund ernährte Menschen decken sich vor allem in der kalten Jahreszeit mit Nahrungsergänzungsmitteln ein, um ihr Immunsystem zu stärken. Doch das wahllose Greifen zu Vitaminen und Spurenelementen ist meistens überflüssig. Nur in bestimmten Lebensumständen sind solche Mittel sinnvoll.
Gerade in den kalten und dunklen Wintermonaten greifen viele Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um ihr Immunsystem zu stärken und so Infekte zu vermeiden. Dabei sei das meist unnötig, sagt die Apothekerin Silke Boehmann aus Westerstede: "Vollwertig und gesund ernährte Menschen, die viel in Bewegung sind und Kontakt mit Sonnenlicht haben, haben in der Regel keine erkennbaren Nährstoffdefizite." Wer sich unausgewogen ernähre, sich wenig bewege oder häufig und anhaltend an Infekten leide, sollte gemeinsam mit seinem Arzt oder Apotheker einen Ernährungsplan aufstellen, statt wahllos zu Vitaminen oder Spurenelementen zu greifen.
Nur bestimmte Lebensumstände, Erkrankungen oder auch das Alter könnten eine zusätzliche Nährstoffaufnahme erforderlich machen. "Der erhöhte Bedarf an Nährstoffen ist für viele Senioren, Schwangere oder Leistungssportler über die Nahrung schwerlich zu decken", sagt Boehmann. Auch Darmerkrankungen oder die Einnahme mancher Medikamente wie beispielsweise Säureblocker oder Antibiotika könnten die Aufnahme von Nährstoffen erschweren oder auch verhindern.
Den Geldbeutel schonen
In solchen Fällen könne es sinnvoll sein, ausgewählte Nährstoffe zu nehmen, um die Abwehrkräfte zu stärken und auch das Allgemeinbefinden zu verbessern. Man solle dabei aber nicht Werbebotschaften oder Internet-Empfehlungen folgen, mahnt Boehmann, sondern Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker halten. Unter- und Überdosierungen ließen sich dadurch ebenso vermeiden wie unnötige Belastungen für den Geldbeutel. (dapd)