Weinheim. Wer im Kindesalter eine enge Bindung zu seinen Eltern hatte, ist im späteren Leben gesünder. Das fanden Forscher an der University of Minnesota heraus. Probanden, die keine enge Bindung zu ihren Eltern hatten, litten im Erwachsenenalter häufiger unter Diabetes oder Herzkrankheiten als sicher gebundene Probanden.
Die Bindung zwischen Eltern und Kind prägt die spätere Gesundheit des Nachwuchses. Das haben Forscher um Jennifer Puig von der University of Minnesota herausgefunden. Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend, damit Mutter und Vater eine enge Bindung zum Kind aufbauen können. Erfahren Kinder in dieser Zeit viel Zuwendung und Liebe, gehen sie den Forschungsergebnissen zufolge nicht nur zuversichtlicher ins Leben, sondern sind später auch gesünder.
Die Forscherin griff auf Daten von 200 Kindern zurück. Wissenschaftler hatten die Beziehung der Kleinen zu den Eltern im Alter von 12 sowie 18 Monaten bewertet. Dreißig Jahre später glichen Puig und Kollegen die Bindungstypen mit dem aktuellen körperlichen Zustand ab, heißt es in der Zeitschrift "Psychologie Heute" (Ausgabe März 2013).
Unsichere Kinder leiden wohl häufiger unter Stress
Probanden, die als Kind als unsicher gebunden eingestuft worden waren, gaben als Erwachsene etwa sechsmal häufiger an, unter Diabetes, Herzerkrankungen oder Infarkten zu leiden als Personen mit sicherer Bindung. Außerdem klagten sie dreimal häufiger über Symptome wie Rückenschmerzen oder Hautprobleme. Die Forscher vermuten, dass unsichere Kinder häufig unter Stress leiden, der sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. (dpa)