Berlin. Die Fachzeitschrift “Gute Pillen-Schlechte Pillen“ weist darauf hin, dass Honig nicht vor Krankheiten schützen kann. Es sei vertretbar, heiße Milch mit Honig bei Husten zu trinken. Bei ernsten Erkrankungen sollte jedoch der Rat eines Arztes eingeholt werden.

Täglicher Honigkonsum kann keiner Krankheit vorbeugen. Darauf weist die pharmakritische Fachzeitschrift "Gute Pillen - Schlechte Pillen" nach einer Auswertung der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur hin. Und auch wenn Honig in der Theorie bei manchen Krankheiten helfen könnte, gelte: Insbesondere bei ernsten Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes sollten Patienten sich nicht auf naturheilkundliche Empfehlungen mit Honig verlassen, sondern gesicherte medizinische Behandlungen vorziehen.

Ergebnisse seien enttäuschend

So gebe es zwar viele Studien zur Wundbehandlung mit Honig, die Ergebnisse seien aber enttäuschend, schreiben die Autoren der Zeitschrift. Auch wenn manche Kliniken neben etablierten Verfahren auch Honig bei chronischen Wunden einsetzen, die auf Stoffwechselerkrankungen oder Durchblutungsstörungen beruhen, gehöre deren Behandlung in die Hände von Fachleuten. In diesen Krankenhäusern überwachten Mediziner den Zustand der Wunde kontinuierlich.

Als Hausmittel sei Honig aber bei Husten vertretbar. Allerdings ist der Zeitschrift zufolge auch hier die wissenschaftliche Datenlage zum Nutzen dürftig. Möglicherweise lindere Milch mit Honig einen Hustenreiz etwas, weil Honig den Speichelfluss anregt. Hinzu komme wahrscheinlich der sogenannte Placebo-Effekt, also allein die Erwartung, dass der Honig die Beschwerden lindern wird.

Bakterien und Keime abtöten

Honig enthält 80 bis 85 Prozent Zucker. Unverdünnt kann er daher Bakterien und andere Keime abtöten, weil er ihnen nach Angaben der Zeitschrift Wasser entzieht. Zusätzlich solle er verhindern, dass sich Erreger vermehren, weil er leicht sauer ist. Wenn Krankenhäuser Honig einsetzen, dann verwendeten sie nur sterilisiertes Material. Denn trotz des vielen Zuckers enthält normaler Honig Pilzsporen und Bakterien. (dpa)