Berlin. Tiefe Erschütterung sprach Caritas-Präsident Peter Neher am Sonntagabend in der TV-Sendung “Günther Jauch“ aus. Neher entschuldigte sich in der ARD-Sendung bei dem von zwei katholischen Kirchen abgewiesenen Vergewaltigungsopfer. Die junge Frau war im Dezember nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung abgewiesen worden, weil die Klinik-Ärzte keine “Pille danach“ verschreiben durften.

Der Präsident der Caritas, Peter Neher, hat sich bei dem von zwei katholischen Kliniken abgewiesenen Vergewaltigungsopfer entschuldigt. Es gebe bei ihm eine "tiefe Erschütterung, weil das nicht unserem Selbstverständnis entspricht", sagte Neher, dessen Organisation Kliniken betreibt, am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Günther Jauch". Das Vorgehen der Ärzte, die Frau nicht zu behandeln, stimme "in keiner Weise mit unseren Richtlinien überein".

Anweisungen der Klinik nicht nachgewiesen

Unterdessen stellte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) klar, dass die Klinikmitarbeiter offenbar nicht infolge einer Ansage von oben handelten. Es sei bislang nicht nachzuweisen, dass es entsprechende Anweisungen in der Klinik gegeben habe, sagte sie in der Fernsehsendung.

Eine junge Frau war im Dezember nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung in zwei katholischen Kliniken in Köln abgewiesen worden, weil die Ärzte dort keine "Pille danach" verschreiben durften. (dapd)