Berlin. Obwohl beide Krankheiten häufig gemeinsam auftreten, sind Depressionen bei Diabetikern oft nur schwer zu erkennen. Angehörige sollten daher besonders auf Veränderungen achten und die Betroffenen darauf ansprechen.

Depressionen und Diabetes treten häufig gemeinsam auf und verstärken sich gegenseitig: Menschen, die an Depressionen leiden, haben ein erhöhtes Diabetes-Risiko - umgekehrt ist es ebenso. Allerdings sei das Erkennen einer Depression bei Zuckerkranken nicht einfach, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.

"Anzeichen wie Müdigkeit, Erschöpfung und auch sexuelle Probleme können durch die Stoffwechselerkrankung selbst verursacht sein“, sagt Ulrich Schweiger von der DGPPN. Es sei deshalb wichtig, auf andere typische Symptome wie tiefe Niedergeschlagenheit, Mut- und Hoffnungslosigkeit, Selbstwertzweifel sowie verminderte Antriebs- und Entscheidungsfähigkeit zu achten.

Regelmäßige Blutzuckerkontrollen

"Auch wenn die Betroffenen Interesse und Freude an Dingen oder Aktivitäten verlieren, die ihnen bislang viel bedeutet haben, könnte dies auf eine Depression hindeuten." Angehörige und Freunde, die solche Veränderungen bemerkten, sollten die Betroffenen offen darauf ansprechen, rät er.

Depressionen lassen sich bei Diabetikern ähnlich gut behandeln wie bei Menschen ohne Diabetes: Mit Medikamenten, Verhaltenstherapie oder einer Kombination von beidem. "In einer Verhaltenstherapie können die Patienten lernen, ihre Erkrankung besser zu akzeptieren", sagt Schweiger.

"Auch das Selbstmanagement der Diabetes-Therapie mit regelmäßigen Blutzuckerzuckerkontrollen, Ernährungsumstellung und körperlicher Aktivität kann dadurch verbessert werden." (dapd)