München. . Ein guter Schlaf ist wichtig für Leistungsfähigkeit, Fitness und Wohlbefinden des Menschen. Für die Wahl der richtigen Matratze brauchen Sie viel Zeit und eine gute Beratung. Wir erklären,worauf Sie beim Kauf von Matratze, Lattenrost, Kissen und Decken achten müssen.

Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Wir schlafen. Der Schlaf, sagen Forscher, diene nicht nur der Erholung von Muskeln, Skelett und Organen, er ordne auch unseren Kopf. Das Gehirn bewerte Ereignisse des Tages, lösche Daten oder knüpfe Verbindungen zu bereits Gelerntem.

Erholung und Ordnung sind wichtig für Leistungsfähigkeit, Fitness, Wohlbefinden. Kurzum: Gut schlafen tut gut, klappt aber nicht immer. Wir erklären, worauf Sie beim Kauf von Matratze, Kopfkissen, Decke und Lattenrost achten müssen.

Die Matratze 

Die Figur des Schläfers ist entscheidend für die Wahl der Matratze. Diese muss körpergerecht reagieren. „Eine Matratze muss hart, aber zugleich auch weich sein“, sagt Schlafsystem-Entwickler und -Berater Walter Braun. Das Problem dabei: Die Begriffe würden oft falsch verstanden. Und auch das verwirre: Die Härtegrade bei Matratzen seien nicht genormt. Braun sagt: „Schulter und Becken müssen perfekt einsinken, um den Druck an den Körperkontaktstellen zu reduzieren, das meint weich.“

Bemerkbar mache sich dies auch am oberen Rücken, an Kreuzbein oder Ferse. „Wenn das Einsinken richtig funktioniert, dann wird auch die Taille gut gestützt“, sagt Braun. Hart meine also „haltend oder tragend“. Braun: „Wenn die Wirbelsäule in der Seitenlage eine gerade Linie von Kopf bis Po bildet, haben sie zur Gesunderhaltung eine Menge erreicht.“ In der Rückenlage sollte die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten bleiben.

Der Schlafsystem-Entwickler rät zu einem umfassenden Beratungsgespräch, das in der Regel eine Stunde dauert. In dem Gespräch sollten auch mögliche körperliche Beschwerden zur Sprache kommen. Und: „Der Berater sollte nicht fragen, was Sie wollen, er sollte Ihnen erklären, was wichtig ist.“ Das Vergleichsliegen sei ein Muss, wer es aber auf Matratzen tue, die in Plastik eingepackt seien, mache einen großen Fehler. Falsch nennt Braun die Behauptung, in einem Ehe- oder Doppelbett brauche jeder Schläfer eine eigene Matratze. „Große Matratzen stellen in keinerlei Hinsicht ein Problem dar“, sagt Braun.

Der Lattenrost 

„Mit Lattenrosten wird viel Schindluder getrieben“, sagt Walter Braun. Es gebe zig Varianten. Manch abenteuerliche Unterteilung in Zonen verschlimmere die Schlafsituation sogar. „Nach 20 Jahren Liegetests ist sicher: In 85 Prozent der Fälle liegen die Menschen auf einem Lattenrost mit 28 Latten, verstellbar im Lendenbereich, gut“, sagt Braun. Die Basisvariante koste etwa 135 Euro. Anders als bei der Matratze könne es Sinn machen, für Doppelbetten einen großen, durchgehenden Rost durch zwei kleine zu ersetzen. „Schwere Menschen brauchen einen anderen Rost als leichtere“, sagt Braun.

Das Kopfkissen 

60 bis 80 Prozent der Kunden kaufen Matratze und Kopfkissen eher unbewusst, schätzt Walter Braun. Vor allem in Sachen Kopfkissen nähmen viele Verbraucher Sonderangebote gern im Vorbeigehen mit. Braun sagt: „Erst wenn die Matratze stimmt, kann das richtige Kopfkissen gewählt werden.“ Und: Ohne Matratze kein Kopfkissen kaufen. „Sammeln Sie Informationen über Ihre Matratze, die Sie zu Hause haben, und nehmen Sie diese mit ins Geschäft. Lassen Sie ihren Berater nach einem vergleichbaren Modell suchen und legen Sie sich darauf. Dann testen Sie verschiedene Kissen“, sagt Walter Braun. In der Rückenlage sollte der Kopf nicht zu stark hoch gebogen werden. Rücken- und Kopfbereich verlaufen idealerweise gerade.

Die Decke 

Menschen haben ein unterschiedliches Wärmebedürfnis. Das gilt auch nachts. Ihren Bedürfnissen entsprechend, sollten Sie die Wahl der Bettdecke treffen. Schlafexperten empfehlen, mehrere oder kombinierbare Decken für die kalten und warmen Jahreszeiten. „Auch hier kann es sinnvoll sein, dass zwei Menschen, die gemeinsam im Bett liegen, auch zwei Decken haben“, sagt Walter Braun. Für „Schwitzer“ empfehlen Schlafexperten Woll-, Schurwoll- oder Cashmere-Decken, die über gute Isoliereigenschaften verfügen. Auch eine Seiden-Baumwoll-Mischung sei zu empfehlen.

Wichtig auch: Die Feuchtigkeit im Bett muss gut abtransportiert werden. Der Mensch verliert pro Nacht durch Schweiß und Atem etwa einen halben Liter Flüssigkeit.