Essen. . Bei Sprachauffälligkeiten sollten Eltern zuerst das Gehör der Kinder untersuchen lassen, bevor sie einen Logopäden aufsuchen. Sprachprobleme können auch mit der Beeinträchtigung des Gehörs zusammen hängen. Der HNO-Berufsverband rät von einer sprachtherapeutischen Therapie im Kindergartenalter ab.

Hals-Nasen-Ohrenärzte warnen vor einer voreiligen logopädischen Behandlung bei Kindern mit Sprachauffälligkeiten. An erster Stelle müsse immer eine fachärztliche Diagnostik stehen, sagt Sylvia Krug vom HNO-Berufsverband. Wichtig sei auch, Eltern in die Therapie einzubeziehen, damit das Erlernte konsequent in der familiären Kommunikation umgesetzt werden könne.

Der Trend hin zu einer sprachtherapeutischen Behandlung durch Logopäden im Kindergarten sei daher abzulehnen. Voraussetzung für eine gesunde Sprachentwicklung sei ein gut funktionierendes Gehör. Zeigten Kleinkinder Sprachauffälligkeiten, sollten Eltern daher zunächst zum HNO-Arzt gehen. Es gebe verschiedene Ursachen, die für ein beeinträchtigtes Gehör infrage kämen.

Logopäde nicht im Kindergartenalter

Unter anderem nennt sie eine vergrößerte Rachenmandel oder eine Flüssigkeitsansammlung im Innenohr. „Diese möglichen Gründe müssen vor einer logopädischen Betreuung abgeklärt und bei Bedarf dann auch behandelt werden, sonst ist ein Logopädie am Ende sinnlos“, sagt Krug.