Essen. Wer zu laut oder zu lange Musik per MP3-Player hört, riskiert eine vorübergehende Schwerhörigkeit oder dauerhafte Hörprobleme. Einen Lärmpegel von 94 Dezibel - das entspricht einem normal eingestellten MP3-Player – überstehen die Sinneszellen lediglich eine Stunde ohne Schäden.
Mit den ersten Sonnenstrahlen wollen viele draußen aktiv werden. Ob Fahrrad fahren an der frischen Luft, morgendliches Joggen oder baden am See – Musik per MP3-Player gehört meist dazu.
Doch etliche unterschätzen die Auswirkungen der Beschallung auf ihre Hörfähigkeit. Entgegen aller Annahmen spielt dabei nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Dauer eine Rolle für eventuelle Schäden am Gehör. Darauf weisen jetzt Fachärzte des HNOnet NRW, einem Zusammenschluss niedergelassener Fachärzte in NRW, hin.
Vorübergehenden Schwerhörigkeit
„Setzen Musikfans ihre Ohren längere Zeit hohen Schallpegeln aus, kommt es zu einer Unterversorgung der Haarzellen im Innenohr mit Nährstoffen und damit zu einer vorübergehenden Schwerhörigkeit“, erklärt Dr. Uso Walter, Vorstandvorsitzender des HNOnet NRW. Normalerweise erholen sich die Zellen und Betroffene hören spätestens am nächsten Morgen wieder ganz normal. Beschallen sie ihre Ohren aber dauerhaft, sterben die Haarzellen und sind unrettbar verloren. „Das äußert sich aber meist nicht gleich in einem merklichen Hörproblem, sondern lässt sich nur mit speziellen Tests messen“, so Dr. Walter.
Vernünftige Werte übersteigen vor allem Jugendliche meist: 80 Dezibel überstehen die Sinneszellen ohne Schäden bis zu acht Stunden am Tag. Bei 88 dB sind es nur noch vier Stunden, bei 94 dB – das entspricht einem normal eingestellten MP3-Player – lediglich eine Stunde. Einem Lärmpegel von 105 dB halten die Hörzellen nur knapp fünf Minuten ohne Verluste stand.