Essen. . Es sticht im Schuh und nirgendwo ist das Steinchen zu finden, das für diesen Schmerz vermeintlich verantwortlich ist. Dahinter steckt höchstwahrscheinlich der sogenannte Fersensporn. Kalkablagerungen wie diese entstehen vor allem durch Übergewicht.

Stechender Schmerz beim Auftreten und das Gefühl, mit der Ferse in etwas Spitzes getreten zu sein – dahinter steckt häufig ein Fersensporn. Jeder Zehnte ist von diesem Knochenauswuchs betroffen, der durch Kalkablagerungen an der Sehne entsteht.

Die meisten Patienten sind zwischen 40 und 60 Jahren alt. In diesem Alter nähmen viele Menschen zu und belasteten damit ihre Füße stärker. Am Anfang stehe immer eine Sehnenentzündung, entweder an der Unterseite des Fersenbeins (unterer Fersensporn) oder am Ansatz der Achillessehne (oberer Fersensporn).

Dauerhafte Überlastung sorgt für Fersensporn

„Wird ein Fuß dauerhaft überlastet, etwa durch Übergewicht, langes Stehen oder auch Fehlstellungen, bekommt die Sehne winzige Risse. Um sie zu kitten, lagert der Körper Kalk ab. So entsteht nach und nach der knochenähnliche Auswuchs“, sagt Orthopäde und Unfallchirurg Markus Schneider.

Bereitet solch ein Auswuchs Schmerzen, versucht die Ärztin oder der Arzt zunächst, die Entzündung mit Hilfe von Schmerzmitteln, Kortison oder Ultraschall-Bestrahlung zum Abklingen zu bringen. Gleichzeitig sollten Fersenpolster den Fuß beim Laufen entlasten und Fußbäder ihn anschließend entspannen. Erst nach dieser Erstversorgung beginnt die langfristige Therapie, berichtet Physiotherapeutin Ute Merz vom Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK).

Dehnen und Entlasten der Sehne ist wichtig

„Viele denken, wenn der Schmerz weg ist, ist wieder alles in Ordnung. Das ist falsch. Nur wer die Fußmuskeln gut dehnbar und kräftig hält, kann dauerhaft verhindern, dass sich die Sehne erneut entzündet.“ Dazu rät Merz beispielsweise, täglich jeweils einmal eine Ferse mit einen Hand festzuhalten und mit der anderen die Zehen in Richtung Schienbeinkante zu ziehen. „Das dehnt und entlastet die Sehne.“

Auch die klassische Wadendehnung aus dem Sport hilft: Hier dehnt man in Schrittstellung die Wadenmuskulatur des hinteren Unterschenkels, die Ferse sollte dabei Bodenkontakt haben. Unbedingt ablassen sollten Betroffene dagegen von der verbreiteten Gewohnheit, beim Sitzen die Füße unter dem Tisch „einzuklappen“ oder beim Tragen hinten offener Schuhe die Zehen einzukrallen, bemerkt Merz weiter. Das verkürze auf Dauer die Fußmuskulatur.

Schuhe mit dünnen Sohlen sind Gift

Auch Schuhe mit dünnen Sohlen seien Gift für die Füße, warnt Orthopäde Schneider: „Das stoßdämpfende Fettpolster unter der Ferse schwindet ohnehin mit den Jahren – da werden gut gefederte Schuhe immer wichtiger.“