Berlin.. Burnout gilt zwar nicht als Krankheit, kann jedoch Hinweise auf psychiche oder körperliche Störungen geben. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) macht in diesem Zusammenhang auf die Sinnhaftigkeit einer Krankschreibung aufmerksam.

Erschöpft, niedergeschlagen, antriebslos, vom Job entfremdet: Wer sich über Wochen und Monate so fühlt, leidet eventuell an einem Burnout und sollte einen psychologischen Experten zu Rate ziehen.

Burnout gilt zwar nicht als eigenständige Erkrankung, kann aber einer neuen Studie zufolge durchaus zu Krankschreibungen führen. Darauf weist die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) in Berlin hin. So werden bei 85 Prozent der Krankschreibungen wegen Burnouts zusätzlich psychische Probleme wie eine Depression oder körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen durch Ärzte diagnostiziert.

Nur 15 Prozent der Burnout-Krankschreibungen erfolgten ohne weitere Diagnose. Doch auch dann kann ein Burnout auf eine entstehende psychische oder körperliche Erkrankung hinweisen.

Auszeit kann Selbstheilung in Gang setzen

Ein Warnzeichen sollte es sein, wenn ein Arbeitnehmer auch in seiner Freizeit ständig über den Job grübelt. „Nach einer anstrengenden Arbeit ist eine gewisse Erschöpfung angemessen, beim Burnout hält das Gefühl des Ausgelaugtseins und der Überlastung aber nicht nur ein paar Tage an“, sagte BPtK-Präsident Prof. Rainer Richter. „Wenn es über eine längere Zeit nicht mehr gelingt, den Kopf frei zu kriegen, sich wieder zu erholen, ist das ein Alarmsignal.“

Um einer ernsthaften psychischen Erkrankung vorzubeugen, könne eine Krankschreibung sinnvoll sein. Denn die Seele habe ein großes Selbstheilungspotenzial, das sich etwa in einer Auszeit vom Job aktivieren lasse. Allerdings müsse abgeklärt werden, was hinter den Symptomen steckt. Bei einer Depression beispielsweise nehme Ruhe den Betroffenen nur noch mehr inneren Antrieb.