Dortmund.

„Erneut mehr psychische Erkrankungen in Dortmund“, so lautet das bedrohliche Resultat der Gesundheitsreports der DAK. Die Krankenkasse verzeichnete einen signifikanten Anstieg bei den psychischen Erkrankungen um 8,3 Prozent. Jeden Tag fehlen hier vier Prozent der Beschäftigten krankheitsbedingt.

Nur Gelsenkirchen und Recklinghausen haben noch mehr kranke Berufstätige, berichtet Raimund Rewers von der DAK. Bedenklich ist die Entwicklung, dass psychische Erkrankungen in jedem sechsten Fall zu Arbeitsunfähigkeit führen. Nur das Muskel-Skelett-System führt mit 21,5 Prozent-Anteil noch häufiger zum Ausfall. Hinter den psychischen Krankheiten folgen Atemwegserkrankungen und Verletzungen auf den weiteren Plätzen.

Herzinfarkte sind keine Managerkrankheit

„Der neue Gesundheitsreport zeigt auf, dass auch Stress und Frust im Beruf das Infarkt-Risiko deutlich erhöhen können“, berichtet Raimund Rewers. „Herzinfarkte sind schon lange keine Managerkrankheit mehr.“ Das Augenmerk müsse auf Gesundheitsförderung im Job gelegt werden. „Gesund leben und arbeiten gehören eng zusammen. Im Alltag ist es wichtig, dass sich Menschen richtig ernähren, entspannen und bewegen.“ Die Arbeitgeber könnten über ein Gesundheitsmanagement den Krankenstand im Unternehmen beeinflussen. Aktuelle Studien zeigen, wie gezielte Rücken- oder Anti-Stress-Kurse positiv wirken.

Im Beruf lauern bislang unbekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Nach aktuellen Gesundheitsstatistiken ist der Infarkt die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. In NRW starben im Jahr 2010 insgesamt 11 757 Personen an einem Herzinfarkt. Bislang wurden zur Vorbeugung vor allem die klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Übergewicht beachtet.

Anstrengungen im Job werden nicht belohnt

Nach einer repräsentativen Untersuchung leiden in NRW 9,7 Prozent der Berufstätigen an einer sogenannten beruflichen Gratifikationskrise. „Die Menschen haben Stress im Job, weil sie sich für ihre Anstrengungen im Beruf nicht ausreichend belohnt fühlen“, erklärt Rewers. „Dadurch verdoppelt sich bei den Betroffenen das Risiko für eine schwere Herzerkrankung.“ Während vor allem Facharbeiter und Arbeiter an dieser Krise leiden, sind Selbstständige und Freiberufler selten betroffen.

Bei der Belohnung spielen vor allem das Gehalt, die Anerkennung durch Vorgesetzte und eine sichere Stelle eine Rolle. Die DAK-Gesundheit hat rund 1,2 Millionen Versicherte in NRW, davon rund 38 000 in Dortmund.