Erlangen. Ein Forscherteam in Erlangen hat ein Enzym entdeckt, das die körpereigene “Mülltrennung“ reguliert und somit der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Lupus vorbeugen kann.

Forscher der Uniklinik Erlangen haben einen Mechanismus für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen entdeckt. Eine Arbeitsgruppe um den Rheumatologen und Immunologen Gerhard Krönke habe ein Enzym gefunden, das wesentlich daran beteiligt sei, tote körpereigene Zellen von Krankheitserregern zu unterscheiden und somit für eine Art Mülltrennung verantwortlich sei, teilte die Universität am Montag mit.

Ein Funktionsverlust dieses Enzyms münde in einer fehlerhaften Entsorgung toter körpereigener Zellen und damit in einer Autoimmunreaktion wie bei Rheuma oder Lupus. Durch die Zugabe der vom Enzym normalerweise gebildeten Botenstoffe sei die geordnete "Mülltrennung" wieder hergestellt worden. "Damit besteht die Möglichkeit, in einer frühen Phase einer Autoimmunerkrankung regulierend einzugreifen", sagte Krönke. (dapd)