Rom. Eine Italienerin hat nach dem Untergang der “Costa Concordia“ eine Fehlgeburt erlitten und fordert deshalb eine Million Euro Entschädigung. Sie verlor ihr Baby einige Tage nach dem Unglück - nach Einschätzung von Ärzten aufgrund des Havarie-Traumas.
Eine schwangere Passagierin des Unglücksschiffes "Costa Concordia" hat nach der Havarie ihr Baby verloren und will nun eine Million Euro Entschädigung. Die 30-jährige Italienerin sei im vierten Monat schwanger gewesen, berichteten italienische Medien am Samstag.
Zwar habe sie per Rettungsboot dem sinkenden Kreuzfahrtschiff entkommen können, sei aber in der vergangenen Woche in ein Krankenhaus gebracht worden, wo sie ihr Baby verlor. Ärzte führten die Fehlgeburt auf den psychologischen Stress bei der Evakuierung und einer Kollision ihres Rettungsbootes mit einem Felsen zurück.
Den Berichten zufolge wollen die Anwälte der Frau ihre Klage einer Sammelklage gegen den Kreuzfahrtanbieter beifügen und dabei eine Million Euro an Schadensersatz erstreiten. Costa Crociere hatte sich nach dem Unglück mit Vertretern der Urlauber darauf verständigt, dass jeder Passagier 11.000 Schadenersatz plus 3000 Euro für die Reisekosten erhalten soll.
In den USA verklagen einige Passagiere den Mutterkonzern Carnival jedoch auf eine Entschädigungssumme von insgesamt 460 Millionen Dollar (350 Millionen Euro). Auch in Frankreich und Deutschland sind weitere Klagen anhängig.
Die "Costa Concordia" war am Abend des 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel Giglio havariert. Bei dem Unglück kamen vermutlich 32 Menschen ums Leben, darunter mindestens sechs Deutsche. (afp)