Berlin. Beim Anblick des überfüllten Busses bekommen sie Herzklopfen, enge Räume wollen sie am liebsten nicht betreten: Menschen mit Platzangst bekommen oft schon beim Gedanken an die Einengung Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle und Schwindel. Vor allem Frauen sind von Agoraphobie betroffen.

Frauen sind von Platzangst (Agoraphobie) doppelt so oft betroffen wie Männer. Agoraphobien beginnen meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren.

"Agoraphobiker fürchten bestimmte Situationen wie sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten oder sich in engen überfüllten Räumen oder Verkehrsmitteln zu befinden", erklärt Christa Roth-Sackenheim vom Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP). Oftmals löse schon der Gedanke an die Entfernung von sicheren Orten oder Personen oder an die Einengung der Bewegungsfreiheit die Angstattacke aus.

Enge - Panikattacken sind nicht vorhersehbar

Die Agoraphobie ist auf bestimmte Auslöser begrenzt. Parallel kann sich nach Angaben von Roth-Sackenheim aber eine Panikstörung entwickeln, die nicht auf spezifische Situationen oder besondere Umstände beschränkt ist. "Panikattacken sind nicht vorhersehbar", betont die Expertin.

Typische Symptome seien Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle und Schwindel. "Aber auch Entfremdungsgefühle, wie eine abnorme Wahrnehmung der Umwelt oder auch sich selbst gegenüber - also den eigenen Gedanken, dem Körpergefühl und der Selbstwahrnehmung - können dabei auftreten." Die durchschnittliche Anfallsdauer bei Angstanfällen liegt bei etwa 30 Minuten.

Platzangst ist gut behandelbar

Eine Agoraphobie sei gut behandelbar, betont Roth-Sackenheim. Die Therapie der Wahl sei in der Regel die Verhaltenstherapie mit dem Grundprinzip der Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen. (dapd)