Berlin. Die Zahl der Menschen, die sich in Deutschland mit dem HI-Virus infizieren, ist in diesem Jahr zurückgegangen. Laut dem Robert-Koch-Institut gab es dieses Jahr 2700 Neuinfektionen, 2010 waren es noch 3000. Dieser Rückgang sei vor allem auf das verbesserte Verhütungsverhalten zurückzuführen.
Rund 2.700 Menschen in Deutschland haben sich in diesem Jahr mit dem Aids-Virus HIV infiziert. Das ist etwa ein Zehntel weniger als im vergangenen Jahr, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Aids schätzte das RKI auf 500.
Von einer HIV-Neuinfektion betroffen sind den Angaben zufolge 2.250 Männer und 450 Frauen. Im vergangenen Jahr hatte es rund 3.000 Neuinfektionen und 550 Todesfälle infolge der Immunschwäche gegeben. "Zu den wichtigsten Ursachen für diese positive Entwicklung gehören die intensivierte Prävention und die zunehmend frühere Diagnose und Behandlung HIV-Infizierter, die dann weniger infektiös für ihre Sexualpartner sind", erklärte RKI-Präsident Reinhard Burger. Er betonte, dass eine HIV-Infektion mit Medikamenten gut zu behandeln, aber nach wie vor nicht heilbar sei.
73.000 Aids- und HIV-Kranke in Deutschland
In Deutschland leben nach RKI-Zahlen etwa 73.000 Menschen mit HIV oder Aids. Bei etwa 14.000 von ihnen sei die Infektion noch nicht diagnostiziert worden, schätzte das Institut. Die am stärksten von HIV betroffene Gruppe seien nach wie vor homosexuelle Männer. Das RKI wies auf die gestiegene Zahl der Syphilisfälle bei Männern hin, die die Zahl der HIV-Neuinfektionen negativ beeinflussen könnte: Syphilis-Patienten steckten sich leichter mit HIV an und könnten HIV auch leichter übertragen, hieß es.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigte sich erfreut über die sinkende Zahl der HIV-Neuinfektionen. "Das Verhütungsverhalten der Bevölkerung in Deutschland hat sich seit Beginn der Aidsaufklärung stetig verbessert und erreicht heute Bestwerte", BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. (dapd)