Brüssel. Unbeaufsichtigt brennende Zigaretten gehören zu den Hauptursachen tödlicher Brände. Deswegen hat die EU-Kommission beschlossen, dass jetzt nur noch Zigaretten verkauft werden dürfen, die selbst erlöschen, wenn an ihnen nicht mehr gezogen wird. 500 Menschenleben sollen so jährlich gerettet werden.
In wenigen Tagen sind in der EU nur noch Zigaretten erlaubt, die weniger leicht Betten, Teppiche oder Gardinen in Brand stecken können. "Unbeaufsichtigt brennende Zigaretten gehören in Europa zu den Hauptursachen für Brände mit Todesfolge", begründete die EU-Kommission in Brüssel am Montag den Schritt.
Demnach dürfen ab Donnerstag nur noch Zigaretten verkauft werden, die von selbst erlöschen, wenn nicht mehr an ihnen gezogen wird. Durch diese Zigaretten mit "verminderter Zündneigung" kann die Zahl der tödlichen Unfälle der EU-Kommission zufolge um mehr als 40 Prozent gesenkt werden. Solche Zigaretten sind demnach bereits in den USA, Kanada, Australien sowie seit April 2010 auch im EU-Mitgliedstaat Finnland im Handel.
Im Papier dieser Zigaretten werden an zwei Stellen dickere Papierringe eingearbeitet. Brennt die Zigarette bis zu einem dieser Ringe ab, erlischt die Glut mangels ausreichender Sauerstoffzufuhr, wenn nicht erneut an der Zigarette gezogen wird. Jährlich werden in der EU mehr als 30.000 Brände mit mehr als tausend Toten und 4000 Verletzten durch Zigaretten verursacht. Die EU-Kommission rechnet anhand von Daten aus Finnland damit, dass durch die neuen Zigaretten jedes Jahr rund 500 Menschenleben gerettet werden können. (afp)