Freiburg. .

Kopfschmerzen, Fieber und eine zugeschwollene Nase - wer schon einmal eine Nasennebenhöhlenentzündung hatte, kennt diese Symptome. Wenn Antibiotika, schleimhautabschwellende Nasentropfen oder eine antiallergische Behandlung nicht mehr gegen die akuten Entzündungsschübe wirken, kann eine Operation dauerhaft helfen.

"Heute wird bei einer Nasennebenhöhlenoperation nicht mehr radikal ausgeräumt", sagt Roland Laszig, Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Freiburg im Breisgau.

Belüftung und Abfluss wiederherstellen

"Das Ziel der Operation ist es, Belüftung und Abfluss wiederherzustellen, und dafür werden per Endoskop oder Mikroskop lediglich die entzündeten oder veränderten Schleimhäute aus den Nasennebenhöhlen entfernt." Diese sogenannte Functional Endoscopic Sinus Surgery (FESS) sei eine sehr schonende Operationsmethode. Bereits nach drei bis vier Tagen könne der Patient das Krankenhaus in der Regel wieder verlassen.

Die klassischen Wundschmerzen blieben bei der Nasennebenhöhlenoperation aus. "Die Patienten können allerdings einen unangenehm schweren Kopf bekommen, wenn in den ersten ein bis zwei Tagen die Tamponaden noch in der Nase stecken", sagt Laszig. Aber nach 10 bis 14 Tagen seien sie in der Regel wieder fit.

Bei 30 bis 40 Prozent ist die Grunderkrankung eine Allergie

In der Erholungsphase dürfe allerdings auf keinen Fall die Nase geschnäuzt werden, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Aus der Nase abfließendes Sekret sollte lediglich abgetupft werden. "Aber die Patienten können problemlos Nasenöle, Meerwassersprays oder Spülungen mit Kochsalzlösung benutzen." Zusätzlich sollte ein HNO-Arzt Wundsekret und Borken aus der Nase absaugen.

Nach erfolgreicher Operation und Heilung müsse auf jeden Fall abschließend eine histologische Untersuchung klären, was ursächlich für die Nasennebenhöhlenentzündung war. "In etwa 30 bis 40 Prozent der Fälle ist die Grunderkrankung eine Allergie", sagt Laszig. "Dann muss auf die Operation eine Hyposensibilisierung folgen." (dapd)