Essen. Durch falsches und unpassendes Schuhwerk werden menschliche Füße unnötig geschädigt und Muskeln, Bänder und Sehnen werden geschwächt. Wie sich Fehlstellungen und Problemen mit den Füßen gezielt vorbeugen können, erfahren sie hier.

Sie spielen eine tragende Rolle in unserem Leben. Und trotzdem schenken wir unseren Füßen meist nur wenig Beachtung. Stattdessen zwängen wir sie tagtäglich in zu hohe, zu spitze, zu enge oder längst ausgelatschte Schuhe, gönnen ihnen nicht die Bewegungsfreiheit, die sie eigentlich brauchen.

Mit Folgen, wie Dr. Oliver Meyer, Orthopäde am St. Anna-Hospital in Herne, erklärt: „Die Muskeln, Bänder und Sehnen im Fuß werden geschwächt und können die 26 Fußknochen und 33 Gelenke nicht mehr richtig zusammenhalten.“ Dadurch werden früher oder später die Fußgewölbe in Mitleidenschaft gezogen. „Und wir laufen auf Senk-, Spreiz-, Hohl- oder Plattfüßen oder mit krummen Zehen durch die Gegend,“ veranschaulicht Fußspezialist Meyer.

Die häufigste Fehlstellung ist der Spreizfuß, bei dem sich das Quergewölbe am Vorderfuß abgesenkt hat. Die Folge: Der Fuß wird breiter. Wird hingegen das Längsgewölbe nach unten gezogen, spricht man von einem Senkfuß. Als Folge der verformten Fußgewölbe treten häufig weitere Fehlstellungen wie Hammer- oder Krallenzehen auf. Bei ersteren sind die Endgelenke der Zehen extrem nach unten gebogen, beim Krallenzeh krümmt sich das Grundgelenk nach oben. „Beim Hallux valgus, der häufigsten Zehenfehlstellung, wölbt sich das Grundgelenk des großen Zehs nach außen, der Zeh selbst nach innen“, erklärt der Orthopäde.

„Entscheidend ist, dass wir unsere Füße gut verpacken“

Doch wie lässt sich solchen Fehlstellungen vorbeugen? „Entscheidend ist, dass wir unsere Füße gut verpacken“, sagt Dr. Meyer. Zwar gilt Barfußlaufen allgemein als die fußgesündeste Form der Fortbewegung. Aber möchten Sie sich wirklich auf nackten Sohlen auf den Weg zum Supermarkt machen? Beim Schuhkauf gilt: Der Schuh muss sich nach dem Fuß richten. „Und möglichst breit sein“, wie Meyer ergänzt. Außerdem brauchen die Zehen Freiraum, die Ferse muss fest umschlossen sein. Zusätzlich unterstützen ein richtiges Fußbett sowie eine flexible und flache Schuhsohle das möglichst natürliche Abrollen beim Gehen.

Apropos gehen: Ist das nicht mehr ohne Beschwerden möglich, können Fehlstellungen heute mit individuell angepassten Einlagen ausgeglichen werden. Auch gezielte Krankengymnastik kann die Fußmuskeln stärken und Schmerzen reduzieren. „Erst wenn diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, wird eine Operation nötig“, so Oliver Meyer. Dabei wird in der Fußchirurgie heute mit modernen Verfahren und mit kleinen Schnitten gearbeitet. „Die Patienten können meist am nächsten Tag schon wieder die ersten Schritte gehen.“

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