Mülheim/Kempen. . Wegen Listerien-Bakterien ruft Aldi Süd eine Salamisorte zurück. Die durch die Keime ausgelöste Krankheit Listeriose ist für geschwächte Personen lebensgefährlich. Bei schwangeren Frauen kann sie zu Fehlgeburten führen.

Bei schwangeren Frauen können die Keime zu Früh- und Fehlgeburten führen, Personen mit geschwächtem Immunsystem drohen lebensgefährliche Blutvergiftungen oder Gehirnhautentzündungen: Wegen Listerien-Bakterien ruft der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd Salamipackungen der Sorte „Salame Magretta und Salame Spianata“ des Herstellers Principe zurück.

Betroffen waren nach ersten Angaben von Aldi Süd die grün umrandeten 100-Gramm-Packungen der Mindesthaltbarkeitsdaten 18. August, 25. August sowie 1. September 2011. Inzwischen bestätigte der deutsche Vertriebspartner des Lebensmitteldiscounters, das Unternehmen „Schepers & Comp.“, gegenüber DerWesten, dass das Produkt „fürs Erste“ komplett vom Markt genommen sei.

Bei Proben sei der gefährliche Erreger nachgewiesen worden, teilte Aldi Süd mit. Es rät dringend vom Verzehr der Salamischeiben ab und bittet seine Kunden, die Verpackungen in einer der Filialen zurückzugeben. Dort bekämen sie den Kaufpreis erstattet. Bisher nicht verkaufte Verpackungen mit den entsprechenden Mindesthaltbarkeitsdaten hat Aldi Süd nach eigenem Bekunden sofort aus dem Handel genommen.

Eingeschweißt aus Italien importiert

Nach ersten Angaben eines Schepers-Sprechers wurde die mit Keimen belastete Salami im Zeitraum vom 25. Juli bis zum 10. August in deutschen Aldi-Süd-Filialen angeboten. Aussagen darüber, wie viele Packungen tatsächlich verkauft wurden, könne das Unternehmen nicht machen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die befallene Salamiprobe sei einer Verpackung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 25. August entnommen worden. Aldi-Vertriebspartner Schepers erhalte die Salami bereits eingeschweißt vom italienischen Hersteller Principe, so der Sprecher. Er vermute deshalb, dass die Wurst schon dort kontaminiert worden sei.

Schwere Krankheitsverläufe

Listerien können bei Menschen die Krankheit Listeriose auslösen. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nimmt diese bei gesunden Personen oft einen ähnlichen Verlauf wie eine Magen-Darm-Grippe. Für geschwächte Personen allerdings sei eine Infektion lebensgefährlich, warnt das Institut. Gefährdet sind demnach besonders Schwangere, Neugeborene,ältere Menschen und Personen, die durch Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme ein geschwächtes Immunsystem haben.

Schwere Krankheitsverläufe können laut BfR zu Blutvergiftungen und Gehirnhautentzündungen führen und tödlich enden. Bei Schwangeren drohen Früh- und sogar Fehlgeburten. Infizierte Neugeborene haben ein stark erhöhtes Sterberisiko, viele tragen, wenn sie die Listeriose überleben, eine geistige Behinderung davon.