Köln. . Jugendliche aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind besonders von Aids betroffen. Das geht aus einer Studie des Kinderhilfswerks Unicef hervor. Die jungen Menschen hätten kaum Zugang zu Aufklärungs- oder Hilfsprogrammen.
Jugendliche in Entwicklungs- und Schwellenländern tragen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef ein besonders hohes Aids-Risiko. Weltweit leben rund zwei Millionen Teenager zwischen zehn und 19 Jahren mit dem HI-Virus, die meisten von ihnen in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara.
Das geht aus einem Bericht hervor, den Unicef mit anderen UN-Organisationen und der Weltbank am Mittwoch fast 30 Jahre nach Bekanntwerden der ersten Aids-Erkrankungen veröffentlichte. Demnach wissen die Jugendlichen oft nicht von ihrer Infektion, da sie keinen Zugang zu vertraulichen Beratungs- und Testmöglichkeiten haben. Unicef forderte deshalb, allen Heranwachsenden Zugang zu Aufklärungs- und Hilfsprogramme zu gewähren.
Laut Unicef infizieren sich täglich weltweit 2500 Heranwachsende zwischen 15 und 24 Jahren mit dem HI-Virus. Damit entfalle nahezu jede zweite Ansteckung auf diese Altersgruppe. Das höchste Risiko tragen weiterhin Mädchen und junge Frauen: Sie haben oft keinen Zugang zu Informationen und kaum Möglichkeit über ihre Sexualität selbst zu bestimmen, wie Unicef mitteilte.
In Osteuropa wird HIV unter Jugendlichen vor allem durch verseuchte Spritzbestecke verbreitet. Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit sowie fehlende Unterstützung durch ihre Familien seien die häufigsten Ursachen für Drogenmissbrauch oder Prostitution von Jugendlichen.
Millieniumsziel ist noch weit entfernt
Das Millenniumsziel, die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit bis 2015 zu stoppen, sei angesichts der weiteren Ansteckungen in vielen Ländern noch in weiter Ferne, erklärte Unicef. Um diese Entwicklung zu ändern, fordert der Bericht, die Aids-Aufklärung für Jugendliche in Schulen, Gesundheitsstationen und religiösen Einrichtungen auszubauen.
Zugleich müssten benachteiligte Kinder und Jugendliche besser vor den Folgen extremer Armut, Ausbeutung und Vernachlässigung geschützt werden. Sehr frühe Sexualkontakte, Teenagerschwangerschaften und Drogenmissbrauch seien meist Zeichen für ein schwieriges soziales Umfeld der Jugendlichen. (afp)