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Weihnachten ist die Zeit der Geschenke. Warum nicht einmal Gesundheit verschenken? Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln gibt im Interview Tipps für sportliche Geschenke und zeigt, wie man sich auch in der Weihnachtszeit richtig bewegt.
Wenn es draußen kälter wird, bleibt man gern gemütlich zu Hause auf der Couch. Dazu kommen viele süße und fettige Leckereien und schnell zeigt die Waage ein paar Kilo mehr an. Mit ein bisschen Sport und einigen Spaziergängen muss es nicht so weit kommen. Prof. Dr. Ingo Froböse, Leiter des „Zentrums für Gesundheit“ der Deutschen Sporthochschule Köln, gibt Tipps wie man sich auch während der Festtage ausreichend bewegt und welche Geschenke die Gesundheit unterstützen.
Gibt es auch gesunde Geschenke als Alternative zu Schokoladenweihnachtsmann und Co?
Froböse: Ich empfehle sportliche Weihnachtsgeschenke wie trendige Sportgeräte oder die Mitgliedschaft in einem Sportstudio. Wer nicht ein ganzes Fitnessjahr verschenken will, der kann sich auch für ein Probetraining oder eine Stunde mit einem Personal Trainer entscheiden. Auch ein Schrittzähler ist ein witziges Geschenk, das man außerdem gleich ausprobieren kann.
Welcher Sport eignet sich an den Feiertagen besonders?
Froböse: Es muss nicht gleich stundenlanges Joggen sein, besonders zur kalten Jahreszeit sind Spaziergänge beliebt und auch gesund. Eine halbe Stunde täglich ruhig spazieren reicht schon aus, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen.
Wer trotz des Familienbesuchs nicht auf Sport verzichten möchte, kann seine Aktivität beispielsweise auf morgens verlegen. Geht man schon vor dem Frühstück joggen, stört man andere nicht. Oder man verbindet Sport und Familie. So kann der erste Ausflug mit den neuen Inline-Skates der Kleinen gleich als Trainingseinheit der Erwachsenen genutzt werden.
Worauf sollte man in der kalten Jahreszeit achten?
Froböse: Wer gern joggt, kann dies auch im Winter bei Minusgraden tun. Wichtig ist dabei die richtige Kleidung. Sie sollte nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Da der Kopf am meisten Wärme abgibt und daher schnell auskühlt, sollte man bei einer Temperatur ab fünf Grad bereits Mütze oder Stirnband tragen.
Am besten zieht man nach der Zwiebeltaktik verschiedene Lagen Kleidung übereinander an. Die erste Lage sollte Funktionsunterwäsche sein, sie leitet Flüssigkeit vom Körper weg. Die Außenschicht muss dagegen isolieren und Feuchtigkeit von außen abweisen.
Wer zu seiner Laufstrecke mit dem Auto fährt, sollte sich nach dem Laufen trockene Sachen anziehen. Durch verschwitzte feuchte Kleidung kühlt der Körper in Ruhe schneller aus, womit das Risiko, eine Erkältung zu bekommen, steigt.
Sport nach dem Essen – gut oder schlecht?
Froböse: Nach einem deftigen Essen ist der Körper mit der Verdauung beschäftigt. Bei einer Weihnachtsgans kann das auch vier Stunden dauern. In dieser Zeit kann der Körper keine Höchstleistung bringen. Wer sich nach dem Essen bewegen will, kann ruhige Spaziergänge machen oder beim Krafttraining mit reduzierter Belastung trainieren.
Wie kann man den inneren Schweinehund auch an Weihnachten besiegen?
Froböse: Ich empfehle einen sanften Zwang. Das heißt, einen klaren Termin festlegen und ihn auch einhalten. Dazu sollte man im Vorfeld alle Vorbereitungen treffen. Wer morgens laufen will, drapiert seine Schuhe am besten so, dass er schon beim Aufstehen darüber stolpert. Wer nicht gern allein Sport macht, verabredet sich bestenfalls mit Freunden. Außerdem gilt: Immer mal was Neues ausprobieren, damit Sport nicht langweilig wird.
Welche Tipps haben Sie für Sportmuffel?
Froböse: Trainingsziele müssen gut geplant sein. Außerdem sollte man mit kleinen Schritten beginnen, von Null auf Hundert klappt in den seltensten Fällen. Besser ist von Null auf Fünfzig. Danach kann man sich kontinuierlich steigern. Damit überfordert man sich nicht und verliert vor allem nicht die Lust am Training. Aber das Allerwichtigste ist immer, dass Sport Spaß macht und dass aus dem Kopfgefühl „ich muss“ ein Bauchgefühl „ich will“ wird.