New York. .

Grippeviren passen sich immer mehr den gängigen Medikamenten an. Das zeigt eine neue amerikanische Studie. Künftig werden deshalb neue Behandlungsstrategien nötig.

Grippeviren entwickeln zunehmend Resistenzen gegen alle vorhandenen Medikamente. Der Anteil solcher Multiresistenzen stieg binnen drei Jahren sprunghaft an, wie eine Studie aus den USA zeigt. Speziell gegen Influenza sind bislang nur zwei Wirkstoffklassen zugelassen: Die sogenannten M2-Hemmer und die Neuraminidase-Hemmer, zu denen etwa Tamiflu zählt.

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Resistenzen gegen eine der beiden Gruppen sind seit Jahren bekannt. Nun berichten Mitarbeiter der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and prevention), dass immer mehr Erreger gegen beide Klassen immun sind. In der Saison 2007-2008 waren 0,06 aller getesteten H1N1-Erreger gegen beide Wirkstoffgruppen resistent. Ein Jahr später lag der Anteil bei 1,5 Prozent, und in der Saison 2009-2010 zeigten 28 Prozent der H1N1-Proben diese Doppelresistenz.

„Die Entdeckung von Viren, die gegen Medikamente beider Klassen immun sind, ist beunruhigend“, betont Larisa Gubareva. „Wenn die Verbreitung solcher Viren weiter zunimmt, sind die Therapieoptionen extrem begrenzt. Künftig brauchen wir wahrscheinlich neue antivirale Wirkstoffe und Behandlungsstrategien.“ (dapd)