Mannheim.

Ein Testverfahren liefert neue Erkenntnisse über Schmerzen von Kindern mit Diabetes. Schon nach zwei Jahren leidet jedes zweite an Diabetes 1 erkrankte Kind an Nervenschmerzen.

Jedes zweite an Diabetes 1 erkrankte Kind hat nach zwei Jahren verborgene Nervenschäden. Das zeigt eine Studie der Vestischen Kinderklinik Datteln mit Hilfe der sogenannten Quantitativen Sensorischen Testung (QST). Dieses neue Verfahren wurde erstmals bei Kindern angewandt.

Mit der Quantitativen Sensorischen Testung testen Mediziner die Funktionsfähigkeit dünner Nervenfasern. Dazu zählt etwa die Messung der Schmerz- und Wahrnehmungsschwelle für Hitze oder Druck. Menschen mit Nervenschäden zeigen typische QST-Profile mit stärkerer oder schwächerer Empfindlichkeit für bestimmte Reize. Die Untersuchung der Dattelner Mediziner zeigt nun Besonderheiten des Schmerzes bei Kindern.

Schmerzen beruhen auf Schädigungen der Nervenbahnen

Die chronischen Schmerzen beruhen auf Schäden der Nervenbahnen. (Bild: Imago)
Die chronischen Schmerzen beruhen auf Schäden der Nervenbahnen. (Bild: Imago) © imago stock&people

Rund 200.000 Heranwachsende leiden in Deutschland an chronischen Schmerzen, die ohne Behandlung meist bis ins Erwachsenenalter andauern. So haben Kinder und Jugendliche, die vor oder während der Geburt einen Hirnschaden erlitten haben, die infantile Cerebralparese, starke Muskelverkrampfungen, die auch die Gelenke verformen können. Die Schmerzen der Kinder führte man bisher auf die Verspannungen zurück. Die Studie zeigt dagegen, dass die Schmerzen auf Schäden der Nervenbahnen beruhen. „Solche Nervenschmerzen müssen mit anderen Medikamenten behandelt werden als Schmerzen durch Verspannungen“, sagt Studienleiter Markus Blankenburg.

Eine zweite Studie aus Datteln zeigt nach Angaben der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS), dass die QST Nervenschäden durch Diabetes bei Kindern entdeckt, noch bevor sie Beschwerden verursachen. „Die Hälfte der Kinder mit Typ-1-Diabetes, die wir untersucht haben, hatte schon Nervenschäden“, sagt Blankenburg. Der Mediziner vermutet, dass sich diese Schäden durch eine bessere Einstellung des Blutzuckers und vielleicht auch durch Medikamente wieder bessern lassen. (dapd)

Leben mit Diabetes

Diabetes wird meist durch Zufall entdeckt und ist dann für Betroffene oft ein Schock. (Foto: imago)
Diabetes wird meist durch Zufall entdeckt und ist dann für Betroffene oft ein Schock. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Wenn man einiges beachtet, kann man auch mit einer Diabeteserkrankung ein normales Leben führen. (Foto: imago)
Wenn man einiges beachtet, kann man auch mit einer Diabeteserkrankung ein normales Leben führen. (Foto: imago) © imago
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Arzt. Betroffene sollten ihm alle Fragen stellen, die sie beschäftigen. (Foto: imago)
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Arzt. Betroffene sollten ihm alle Fragen stellen, die sie beschäftigen. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Auch Diabetiker dürfen Sport treiben, denn Bewegung hält den Körper gesund. (Foto: imago)
Auch Diabetiker dürfen Sport treiben, denn Bewegung hält den Körper gesund. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Diabetiker müssen nicht, wie oft behauptet, nach einer strengen Diät leben. Sie sollten jedoch Fett meiden und bewusst auf ihre Ernährung achten. (Foto: imago)
Diabetiker müssen nicht, wie oft behauptet, nach einer strengen Diät leben. Sie sollten jedoch Fett meiden und bewusst auf ihre Ernährung achten. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Allgemein ist gegen ein Glas Wein oder Bier ab und zu nichts einzuwenden, doch Diabetiker sollten auf die Menge achten. Bei zu viel Alkohol droht Unterzuckerung. (Foto: imago)
Allgemein ist gegen ein Glas Wein oder Bier ab und zu nichts einzuwenden, doch Diabetiker sollten auf die Menge achten. Bei zu viel Alkohol droht Unterzuckerung. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Schwangere Diabetikerinnen müssen besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. (Foto: imago)
Schwangere Diabetikerinnen müssen besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Zwar ist das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall zu bekommen bei Diabetikern erhöht, doch ist eine Folgeerkrankung keine unausweichliche Konsequenz. (Foto: imago)
Zwar ist das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall zu bekommen bei Diabetikern erhöht, doch ist eine Folgeerkrankung keine unausweichliche Konsequenz. (Foto: imago) © imago
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