Chicago. .

Nicht nur Kinder leiden unter dem sogenannten Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. Auch Erwachsene sind betroffen. Forscher fanden jetzt heraus, dass ihnen eine Verhaltenstherapie besser hilft, als Medikamente.

Bei Erwachsenen mit der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kann eine kognitive Verhaltenstherapie die Symptome deutlich lindern. Lernen sie einen bewussten Umgang mit ihren Problemen, so sinken laut einer Studie bei zwei Drittel der Patienten die Beschwerden um mindestens 30 Prozent.

Beschwerden sind:

• Konzentrationsstörung

• Wahrnehmungsstörungen

• Störungen in der Informationsverarbeitung

• Gedächtnisstörungen

Vier Prozent der Erwachsenen sind betroffen

Rund vier Prozent der Erwachsenen leiden in den USA an ADHS. Die meisten Patienten bekämpfen die Konzentrationsschwäche und Impulsivität durch Stimulanzien wie etwa Ritalin. „Medikamente senken die Symptomatik zwar effektiv, aber sie bringen den Menschen keine Fähigkeiten bei“, sagt der Verhaltensmediziner Steven Safren vom Massachusetts General Hospital.

Den Nutzen eines psychologischen Ansatzes prüfte der Forscher an 86 Patienten, die trotz Einnahme von Medikamenten noch ADHS-Beschwerden hatten. Die Teilnehmer absolvierten zwölf Wochen lang entweder ein Entspannungstraining mit Beratung oder aber eine Verhaltenstherapie. Dabei sollten sie in Einzelsitzungen lernen, ihren Alltag besser zu organisieren, mit Ablenkungen und Stress umzugehen und Strategien zur Problemlösung zu entwickeln.

Diese Therapie senkte die Beschwerden bei zwei Dritteln der Teilnehmer um mindestens 30 Prozent. In der Kontrollgruppe mit den Entspannungsübungen profitierte nur ein Drittel der Patienten. Die Besserung hielt auch ein Jahr nach der Behandlung noch an. Dieser Ansatz sei insbesondere für jene Patienten geeignet, die keine Medikamente nehmen wollen oder aber auf Arzneien nicht reagieren, betonen die Forscher. (apn)