Hamburg. Nach einer Studie der Techniker Krankenkasse sind künstliche Hüftgelenke und Knieprothesen häufig defekt. Folge für die Patienten: weitere Operationen.
Wegen defekter Hüftgelenke und Knieprothesen müssen in Deutschland nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) täglich bis zu zwölf Menschen operiert werden. Künstliche Gelenke sollten den Herstellern zufolge eigentlich 15 bis 25 Jahre ihren Dienst tun, erklärte die Versicherung am Dienstag in Hamburg. Laut einer Untersuchung der TK müssen aber knapp vier Prozent aller Hüft- und Kniegelenke schon innerhalb der ersten zwei Jahre ersetzt oder entfernt werden.
Dies bedeute nicht nur unnötiges Leid und oft langwierige Schadenersatzprozesse für die Betroffenen, es koste auch das Gesundheitssystem Millionen, sagte der Direktor des Wissenschaftlichen Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG), Dr. Frank Verheyen. «In Deutschland fehlt ein Register, in dem für jeden Patienten mit neuem Gelenk Informationen zur Operation, der Prothese und zu möglichen Komplikationen erfasst sind. Als Frühwarnsystem könnte es vielen Menschen Leid ersparen», mahnte Verheyen.
Schweden habe bereits vor 30 Jahren ein Prothesen-Register erfolgreich eingeführt, sagte der Experte. Seit die Hersteller zurückgespiegelt bekämen, bei welchen Modellen es Probleme gebe, sei die Zahl der Folgeoperationen deutlich zurückgegangen. (ap)