Köln. . Viele Jugendliche wollen unbedingt ein Tattoo haben. Unter dem Begriff “Stick and Poke“ gibt es im Internet Anleitungen zum selber Stechen.
Kinderzimmer statt Tätowierstudio: Unter dem Begriff "Stick and Poke" finden sich im Internet Anleitungen zum Stechen eigener Tattoos. Angeblich geht das ganz einfach, mit Nähnadel und Tinte. Von solchen Experimenten rät der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte (BVKJ) aber dringend ab. Unter anderem aus hygienischen Gründen: Über die Stichkanäle können Keime in den Körper eindringen und dort schwere Infektionen verursachen.
Außerdem sind solche selbst gestochenen Tattoos keine vorübergehende Dekoration - sondern echte, permanente Tätowierungen. Welche Schäden oder Erkrankungen deren Farben in Jahren oder Jahrzehnten unter der Haus anrichten, sei noch ungeklärt, so die Kinder- und Jugendärzte.
Rat an die Eltern
Interessant sind Stick-and-Poke-Tattoos vor allem für Minderjährige, die sich ohne Einwilligung der Eltern nicht vom Profi tätowieren lassen können. Wollen Jugendliche unbedingt ein Tattoo, sollten Eltern darauf nicht mit strikten Verboten reagieren: Denn häufig geht es bei solchen Wünschen ohnehin um Abgrenzung - Strenge bewirkt dann keine Einsicht, sondern das Gegenteil.
Besser sei stattdessen, eine Bedenkzeit zu vereinbaren, nach dem Motto: "Wenn du das in ein paar Monaten noch willst, können wir darüber reden." Meist löse sich der einst dringende Wunsch dann ohnehin in Luft auf. (dpa/tmn)