Essen. Wie ein Model aussehen - das ist der Traum der 13-jährigen Susanne B. Um dies zu verwirklichen, will sie abnehmen. Zwanghaft überprüft sie mit einer Lebensmittetabelle alle Nahrungsmittel auf deren Kaloriengehalt. Sie nimmt ab, bis sie nur noch 38 Kilogramm wiegt. Susanne ist magersüchtig.

Wenn Magern zur Sucht wird

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    Eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat ergeben, dass etwa jedes 5. Kind im Alter von 11 bis 17 Jahren in Deutschland an einer Essstörung erkrankt ist. Aber warum hungern junge Menschen und gefährden damit ihre Gesundheit?

    Magersüchtige lehnen ihren Körper ab

    Als Ursache einer Magersucht sehen Ärzte meist eine psychische Erkrankung. Betroffene sind mit sich selbst unzufrieden, und versuchen ihren Idealen gerecht zu werden. Das sind meist berühmte Models oder Schauspielerinnen. Außerdem können auch Probleme in der Familie eine Essstörung auslösen.

    Obwohl Susanne normalgewichtig war, fühlte sie sich zu dick. Sie akzeptierte ihren Körper nicht. Die schlimme Folge: Sie hungerte, bis sie nur noch 38 Kilogramm wog. Zu der Magersucht kam eine Ess-Brech-Sucht, die so genannte Bulimie. Das tägliche Abendbrot mit den Eltern wurde zur Qual. Aus Angst zuzunehmen, erbrach sich Susanne immer wieder. Wie viele andere Betroffene verheimlichte sie ihre Essstörung lange, bis ihre Mutter sie eines Tages beim Erbrechen erwischte. Die Mutter tat das einzig Richtige: Sie ging mit ihrer Tochter zu Arzt und Psychotherapeut.

    Die Folgen der Magersucht können fatal sein

    Magersucht kann schlimmstenfalls mit dem Tod enden, indem die Betroffenen verhungern. Aber schon vorher wirkt sich die Unterernährung stark auf den Körper aus, oft zuerst auf den Magen-Darm-Trakt. Folgen können Durchfall, Übelkeit und Verstopfung sein.

    Außerdem können auch Herz, Muskeln und Knochen in Mitleidenschaft gezogen werden. Das heißt, Magersüchtige können ihr Leben lang an Herzschwäche oder Knochenschwund leiden.

    Auswirkung auf den Alltag

    Neben den Auswirkungen auf die Gesundheit, wirkt sich die Magersucht auch auf den Alltag der Betroffenen aus. Normale Freizeitaktivitäten, wie das Eisessen mit Freunden, ist für Magersüchtige ein Problem. Deshalb isolieren sie sich immer mehr und haben kaum noch Kontakt zu anderen Menschen. Außerdem verschlechtern sich bei Magersüchtigen oft die schulischen Leistungen, da sich die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit erheblich verschlechtert. So ging es auch Susanne.

    Trotz der Hilfe ihrer Familie, ist Susanne noch nicht klar, dass sie krank ist. Sie hungert weiter. Um ihre Mutter und die Ärzte zu beruhigen, trinkt sie vor der wöchentlichen Gewichtskontrolle beim Arzt besonders viel oder sie trägt schweren Schmuck. Es wird noch lange dauern, bis Susanne wieder ein normales Essverhalten entwickeln wird.