Essen. Es ist als Bindeglied für das Lernen und Reden, für das Riechen und Schmecken und sogar für den Stoffwechsel und die Atmung verantwortlich: das Nervensystem. Doch was ist das genau und wie funktioniert es?

Der menschliche Körper hat ausgeklügelte Systeme, mit denen die einzelnen Organe kommunizieren können. Ein langsames, das seine Signale durch Hormone über das Blut verschickt, und ein blitzschnelles: das Nervensystem. Dazu gehören alle Nervenzellen, deren Aufgabe es ist, die Informationen im und außerhalb des Körpers aufzunehmen und diese weiterzuleiten. Die Nerven, auch als Neuronen bezeichnet, ziehen sich durch den Körper wie ein weitverzweigtes Telefonnetz.

Das Gehirn ist die Schaltzentrale

Sieht man beispielsweise einen Bus, den man unbedingt erreichen möchte, senden die Augen ein Signal an das Gehirn, welches mit dem Rückenmark das Zentrales Nervensystem bildet. Es fungiert als Schaltzentrale des Körpers und schickt verschiedene Aufforderung über die Nerven an die Organe, die verstärkt arbeiten sollen, damit man schnell laufen kann, um den Bus zu erwischen.

Die Nerven, die vom Gehirn und Rückenmark abzweigen, bezeichnet man als peripher. Dazu gehören verschiedene Arten, wie die vegetativen Nervenzellen. Sie sorgen dafür, dass sich die inneren Organe den jeweiligen Situationen anpassen. Beim Laufen bekommen diese Zellen vom Gehirn das Signal, dass die Verdauung eingestellt werden muss, da das Blut jetzt nicht für die Verdauung verwendet werden soll, sondern für den Sprint. Außerdem sorgen sie dafür, dass kräftiger geatmet wird und das Herz schneller schlägt. Deshalb kann sauerstoffreiches, frisches Blut durch den ganzen Körper bis zu den Muskeln gepumpt werden, welche jetzt besonders hohe Leistung bringen können.

Die motorischen Nerven sorgen dafür, dass der Läufer große und vor allem schnelle Schritte machen kann. Läuft man oft, sind die motorischen Nerven besser ausgebildet als bei Menschen, die nicht oft laufen. Empfindungen, die beispielsweise entstehen, wenn man beim Sprint die Mütze verliert, werden durch die sensiblen Nerven weitergegeben. Das Gehirn bekommt die Meldung: Mütze ist weg. Die Reaktion des Gehirns geht direkt an die motorischen Nerven: stehenbleiben, umdrehen, zurücklaufen, Mütze aufheben und weiter zum Bus.

Aufforderung mit Botenstoffen

Die Aufforderungen vom Gehirn werden durch ein spezielles System übertragen: Am Ende der Fortsatzfasern von Nerven sitzen die Synapsen, die den elektrischen Impuls vom Gehirn: „das Herz soll schneller schlagen“ in einen chemischen Botenstoff umwandeln und ihn zur nächsten Nervenzelle weitergeben. Es gibt dabei verschiedene Botenstoffe mit unterschiedlichen Aufgaben. Für die Durchblutung der inneren Organe ist beispielsweise Dopamin verantwortlich.