NRW/Bochum. Was hat es mit dem „Schneemond“ auf sich? Und was macht den Vollmond im Februar besonders? Eine Bochumer Astronomin gibt Antworten.
- Schneemond, Hornung, Hungermond: Der Vollmond im Februar hat mehrere Bezeichnungen.
- Astronomin Susanne Hüttemeister von Planetarium Bochum erklärt, was beim Vollmond im Februar und März 2025 noch zu sehen ist.
Bildhafte Bezeichnungen, die den Vollmonden Namen für den jeweiligen Monat geben, sind beliebt: Im Februar heißt er unter anderem „Schneemond“. Wie ordnet das Planetarium in Bochum diese Namen ein? Das erwartet Sternenfans bei diesem und beim nächsten Vollmond.
„Malerische Namen“ wie der „Schneemond“: Was Astronomen dazu sagen
In einer Mitteilung des Planetarium Hamburgs erklärt dessen Direktor Björn Voss Anfang Februar: „Malerische Namen wie der ‚Schneemond‘ im Februar, der ‚Erdbeermond‘ im Juni oder der ‚Erntemond‘ im September haben selbstredend keinen astronomischen Hintergrund, sondern geben uns einen Eindruck davon, was das Leben der Menschen zu früheren Zeiten prägte.“
Susanne Hüttemeister, Leiterin des Planetariums Bochum, schließt sich ihrem Hamburger Kollegen vollends an: „Recht hat er.“ Sie erklärt, einige dieser Namen sollen von amerikanischen Indigenen stammen. Ob diese Herkunft gesichert ist, zweifelt sie allerdings an. Hüttemeister würde es nicht wundern, wenn Völkern wie den Algonquin, einem Stamm der indianischen Ureinwohner Kanadas, solche Bezeichnungen nur nachgesagt würden. Beim „Schneemond“ fügt sie jedoch hinzu: „Tatsächlich ist der Februar auch bei uns statistisch gesehen der schneereichste Monat des Jahres.“ Lesen Sie auch: Planetarium Bochum: Darauf freuen sich die Besucher im Februar
„Hungermond“ und „Hornung“: Deutsche Namensherkünfte des „Schneemonds“
„Woher der Hungermond kommt, kann man sich gut vorstellen“, sagt die Leiterin des Planetariums zur Herkunft eines deutschen Namens für den Februar-Vollmond. „In dem Monat gehen die Vorräte zur Neige. Hunger war da nicht selten.“
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Dass der Begriff „Hornung“ möglicherweise mit dem Abwurf des Rotwildgeweihs im Frühjahr zusammenhängt, macht nur deutlicher: Diese Worte für den Februar-Vollmond haben nichts Wissenschaftliches an sich, sondern spiegeln nur die Lebensrealität der Menschen im Jahresverlauf wider, so Hüttemeister.
Zu Begriffen wie dem „Blutmond“ oder dem „Supermond“ sagt die Astronomin: „Sie haben keine kulturelle Bedeutung und sind neue Erfindungen.“
„Schneemond“: Was den Vollmond im Februar 2025 ausmacht
Den höchsten Stand im Süden erreicht der Februar-Vollmond gegen 1.04 Uhr. Dann liege er ganz dicht am „Regulus“, dem hellsten Stern des Sternbildes Löwen, durch den er gleichzeitig seine Bahnen ziehe. „Ob man das sieht, ist eine gute Frage, weil der Mond den Regulus möglicherweise überstrahlt.“
Für alle, die ihn in der Nacht zum Donnerstag suchen möchten, gibt Hüttemeister den Tipp: „Der Mond liegt nördlich vom Regulus. Der helle Stern unter dem Mond: Das ist der Regulus.“ Die genaue Vollmondzeit sei übrigens um 17.25 Uhr. Weil das am Tag ist, gebe es genau genommen zwei Vollmondnächte. „Der 12. auf den 13. Februar ist aber die bessere Vollmondnacht“, sagt die Astronomin.
Partielle Mond- und Sonnenfinsternis: Im März 2025 ist der Vollmond besonders
Am Freitag, 14. März 2025, gibt es dann den nächsten Vollmond – und der bringt eine partielle Mondfinsternis mit sich. Ab 6 Uhr morgens schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond und verdeckt letzteren mit ihrem Schatten – in diesem Fall teilweise. „Das kann man nicht wirklich sehen“, sagt Hüttemeister. Der Mond gehe nämlich währenddessen unter.
Knapp zwei Wochen später gibt es eine partielle Sonnenfinsternis: Am Samstag, 29. März 2025, sind an ihrem Höhepunkt um 12.11 Uhr rund 20 Prozent der Sonnenscheibe durch den Mond bedeckt. Dieser Anblick ist allerdings nur mit einer Sonnenfinsternisbrille oder speziellen Teleskopen zu empfehlen. Ansonsten drohen schwere Verletzungen der Augen.