Essen. In Raclette-Pfännchen brutzelt die maximale Sorglosigkeit. Und auch die ein oder andere Familien-Überraschung, wie unser Autor erfahren hat.
Wenn Sie meine Kinder fragen, was das Beste an den Weihnachtsfeiertagen und Silvester war, dann werden Sie ziemlich sicher keine Erzählungen über erklommene Geschenkberge oder Referate über Knallkörper zu hören bekommen. Dafür aber werden Sie in eine Debatte um die bestmögliche Zusammenstellung eines Raclettepfannenportiönchens einsteigen müssen.
Die wieder mal nicht vollständig aufgebrauchte Packung mit Schweizer Käse im Kühlschrank lässt zwar nicht unbedingt vermuten, dass der Grilltisch diese Saison ganze fünf Male (!) – also nicht nur an Weihnachten UND Silvester, sondern auch dazwischen – unser Wohnzimmer eingedampft hat. Aber die Kinder verzichten gerne mal auf überbackene Pfanneninhalte. Egal ob mit Käse oder ohne, was da in der Tischmitte brutzelt, das ist auf jeden Fall die maximale Sorglosigkeit. Das ist mittlerweile auch bei den Kindern angekommen.
„Das Raclette ist mein Nachtisch“!
Stundenlang können sie vor dem Raclette sitzen, drehen glückselig die Würstchenscheiben und komponieren ihre Pfännchenkreationen. Essenziell wichtig ist nur, dass – und da sind wir bei der optimalen Zusammenstellung – bei unserer Tochter immer unbedingt Mais mit dabei ist. Und dass bei unserem Sohn alles in Kräuterbutter schwimmt.
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Diese Selbstbestimmtheit treibt manchmal seltsame Blüten. Ich rede jetzt nicht über die geknackten Erdnüsse oder Salatblätter, die dieses Jahr zum ersten (und vermutlich letzten) Mal unter die Grillplatte geschoben wurden. Ich blicke auf die Ketchup-Flasche, die dieses Mal ausschließlich von den Erwachsenen geöffnet wurde. Können Sie sich das vorstellen – Kinder ohne Ketchup, trotz massenweise Würstchen auf dem Grill?
„Ich brauche das nicht, weil ich beim Raclette nicht so viel Zucker esse“, erklärte dazu unsere siebenjährige Tochter, die normalerweise den Ruf als größten Süßzahn der Familie genießt. „Ich brauche auch keinen Nachtisch, das Raclette ist mein Nachtisch!“, behauptete sie sogar. Wenn das so ist, wird das Grillgerät nun nicht wieder in den Kellerschrank verbannt. 2025 werden auch Kartoffelsuppe und Rosenkohl auf Pfännchen serviert.