Essen. Der Deutsche Wetterdienst meldet: 2024 ist das wärmste Jahr seit Messbeginn im Jahr 1881. Doch wie warm war das Jahr 2024 in NRW?
Schon 2022 und 2023 waren die jeweils wärmsten Jahre seit Beginn der systematischen Messungen in Deutschland. 2024 übertrifft sie noch einmal. Von Wetterextremen wie Hitzewellen oder Starkregen sind in den Ballungsräumen in NRW über fünf Millionen Menschen betroffen. Das Landesumweltamt (LANUV) hat die Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ausgewertet. Demnach steigen die Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 wie auch in ganz Deutschland schneller als im globalen Durchschnitt. Das liegt auch daran, dass sich Landregionen wie Deutschland generell schneller erwärmen als die Oberflächen der Meere. Doch wie warm war es in NRW im Jahr 2024? Lesen Sie hier: Wie der Klimawandel Nordrhein-Westfalen verändert hat
„Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 11,1 Grad Celsius fiel der Herbst 2024 überdurchschnittlich warm aus“, schreibt das LANUV. Damit lag der Herbst deutlich über dem Mittelwert der Klimanormalperiode von 1991 bis 2020. „Damit teilt sich der diesjährige Herbst mit denen der Jahre 2005 und 2020 Rang 6 der wärmsten Herbste seit Beginn der Aufzeichnungen.“
Wetter in NRW: Sommer startet mit Kälteperiode
In den Sommermonaten 2024 gab es in NRW keine Temperaturrekorde. So startete die Jahreszeit durch eine Kälteperiode mit Blick auf den Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 sogar leicht unterdurchschnittlich. Doch die Temperaturen zogen im weiteren Verlauf an - der Sommer folgte damit auch dem Trend zu immer höheren Temperaturen. „In NRW gab zahlreiche Gewitter und Starkregen“, teilt das LANUV mit. Der Temperatur-Mittelwert lag bei 18,1 Grad Celsius und liegt damit 1,8 Grad Celsius über der Klimanormalperiode.
Der Frühling 2024 bot alles, „was das Wettergeschehen zu dieser Jahreszeit hergibt“, schreibt das LANUV. „Teils schon hochsommerliche Temperaturen, Spätfröste und vor allem weiterhin viel Regen, was teilweise auch zu leichten Hochwässern führte.“ Mit 11,4 Grad Celsius im Schnitt lag der Frühling 2024 1,9 Grad Celsius über der Referenzperiode von 1991 bis 2020. „Damit belegt der diesjährige Frühling klar Platz eins der wärmsten Frühlinge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881“, urteilt das LANUV.
Wetter in NRW: Winter 2024 sehr warm und nass
„Platz zwei bei der Temperatur, Platz drei beim Niederschlag“ - so fasst das LANUV den Winter 2024 zusammen. So lag die Durchschnittstemperatur bei 5,2 Grad Celsius - das macht im Schnitt 2,5 Grad Celsius mehr (Vergleichszeitraum 1991 bis 2020). Es war der zweitwärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Aktuell ist es in NRW seit Beginn der Messungen 1,6 Grad wärmer geworden. Für den gesamten Messzeitraum von 1881 bis 2023 beträgt der Mittelwert für NRW 9,1 Grad Celsius. Bis zu den 1950er Jahren fand in NRW eine leichte Erwärmung statt, so das LANUV. Nach einer Phase relativ stabiler Jahresmitteltemperaturen oder sogar leicht abfallender Werte folgte ab den 1980er Jahren bis heute eine innerhalb der Zeitreihe beispiellos starke Erwärmung. Die höchste Jahrestemperatur von 11,2 °C wurde in NRW in den Jahren 2022 und 2023 erreicht, gefolgt von 2020 mit 11,1 Grad sowie 2014 und 2018 mit je 11,0 Grad. Das Jahr 2024 übertrifft die Erwärmung noch einmal. Das kälteste Jahr 1888 mit nur 7,4 Grad Celsius Durchschnittstemperatur liegt weit in der Vergangenheit. Lesen Sie hier: Hitzerekorde in NRW: Das sind die heißesten Sommer aller Zeiten
In Europa folgte im Jahr 2024 ein Hitzerekord auf den nächsten. Die Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus belegen: 2024 wird das erste Jahr, in dem die Erderwärmung die Schwelle von 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter überschreitet. 2023 lag die globale Durchschnittstemperatur noch um 1,48 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.