Bochum. In vielen Haushalten arbeiten Putzhilfen, Gärtner oder Babysitter - häufig ohne bei den Behörden angemeldet zu sein. Die Schwarzarbeit im privaten Bereich will die Minijobzentrale jetzt mit einer neuen Online-Stellenbörse bekämpfen - undhat dafür ein digitales “Schwarzes Brett“ entwickelt.

Ein Schwarzes Brett gegen Schwarzarbeit: Gleich mehrfach betont Bundesarbeitsministerin Andreas Nahles (SPD), die neue Onlineplattform der Bochumer Minijob-Zentrale für haushaltsnahe Dienstleistungen werde keineswegs in Konkurrenz treten zu privaten Vermittlungsdiensten mit vergleichbarem Angebot.

„Wir vermitteln nicht. Wir sind hier nur ein Schwarzes Brett und insofern keine Konkurrenz zu privaten Anbietern“, sagte Nahles am Donnerstag beim Startschuss für die bei der Knappschaft in Bochum angedockte Haushaltsjobbörse.

Ob das Wort der Ministerin gewerbliche Internetbörsen für Haushaltshilfen wie "Helpling" oder "Cleanagents" tatsächlich beruhigen werden, sei dahingestellt. Sicher ist: Immer öfter kommt die Putzhilfe aus dem Netz.

Vier Millionen Beschäftigte in deutschen Haushalten

Der Trend aus den USA, dienstbare Geister wie Gärtner oder Putzhilfen per Mausklick zu ordern, schwappt gerade auch in die deutsche Dienstleistungsgesellschaft herüber. Gewerbliche Angebote findet man bereits zuhauf. Nach einigem Zögern springt nun der Bund auf diesen Zug auf. Nicht, um in dem Geschäft mitzumischen, sondern um der in Privathaushalten weit verbreiteten Schwarzarbeit das Wasser abzugraben.

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Rund vier Millionen Beschäftigte soll es in bundesdeutschen Haushalten geben, nur 280.000 davon sind offiziell als Minijobber angemeldet. Die neue Onlinebörse ist auch als Hebel gedacht, die hohe Zahl der nicht legal Beschäftigten zu reduzieren.

Die Plattform ist für beide Seiten kostenlos

Für Andrea Nahles ist das ein erklärtes Ziel: „Wir wollen dafür werben, dass sich Arbeitnehmer wie Arbeitgeber für den legalen Weg entscheiden.“ Wichtigster Anreiz dafür: Die Plattform ist für beide Seiten kostenlos. Gewerbliche Vermittler dagegen verlangen zumeist von den Anbietern der Dienste eine Provision.

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Untermauern ließ sich die Minijob-Zentrale die Notwendigkeit des neuen Portals durch eine aktuelle Forsa-Umfrage. Danach fehlt den meisten Deutschen der Durchblick, wenn es um die Suche nach einer geeigneten Haushaltshilfe geht. 59 Prozent der Befragten wünschen sich ein einheitliches Portal. Mehr als jeder Dritte hat Schwierigkeiten, eine zuverlässige Putzhilfe zu finden.

Wenn es um ihre Rechte geht, fehlt offenbar auch vielen Minijobbern der Durchblick. Auch sie haben Anspruch auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und – ab kommendem Jahr – auf den gesetzlichen Mindestlohn. „Viele wissen das aber nicht“, so die Ministerin. Auch hier soll die Stellenbörse Abhilfe schaffen.

Tabu für gewerbliche Zwecke

Das Portal funktioniert nach dem bekannten Muster: In einer vorgegebenen Maske kann ein kurzer Text eingegeben werden, der beschreibt, wann und für welche Tätigkeit man Unterstützung sucht oder anbietet. Auch ein Foto lässt sich hochladen. Für gewerbliche Zwecke ist die Börse übrigens ausdrücklich tabu. Die Minijob-Zentrale wacht darüber, dass kein Missbrauch betrieben wird.

Hier geht es zur neuen Haushaltsjobbörse.