Dortmund/Lünen. “Jungs, euch hat die Gestapo geschickt“; “Ich wohne in der Arschkopfstraße 15“; “Ihr Spinner gehört zurück ins dritte Reich“. Es war ein Feuerwerk der Geschmacklosigkeiten, das sich Beamte der Bundespolizei von einem Lüner im Dortmunder Hauptbahnhof gefallen lassen mussten. Auslöser war ein Saft.

Wüste Beschimpfungen mussten sich Bundespolizisten im Dortmunder Hauptbahnhof anhören, als sie sich einem Randalierer aus Lünen gegenübersahen. Gegen 9 Uhr betrat der 30-Jährige eine Drogerie im Hauptbahnhof. Offenbar war er durstig, denn er ging zu einem Regal, nahm sich eine Flasche Fruchtstaft, öffnete sie und trank sie aus. Anschließend wollte er das Geschäft gerne wieder verlassen - ohne zu bezahlen.

Mitarbeiter des Geschäfts hatten daraufhin die Bundespolizei verständigt, die feststellte, dass der Lüner schon mehrfach aufgefallen ist und gegen ihn diverse Verfahren wegen ähnlichem Verhalten vorliegen. Auf dem Weg zur Wache, wo der Wohnsitz festgestellt werden sollte, begann der 30-Jährige dann offenbar, sich in Rage zu reden. Er belehrte die Beamten juristisch über ihr Verhalten und erklärte, gleich wieder auf freien Fuß gesetzt werden zu müssen.

Hitlergruß zum Abschluss

"In der Arschkopfstraße 15", war seine Antwort auf die Frage der Beamten, wo er wohne. Eine Durchsuchung nach einem Personalausweis quittierte er mit den Worten "Jungs, euch hat die Gestapo geschickt. Als Hitlerjunge ward ihr noch anders drauf, ihr Spinner gehört zurück ins dritte Reich geschickt." Und zum Abschluss zeigte er den Beamten einen Hitlergruß.

Trotz der widrigen Umstände konnten die Beamten die Identität des Mannes feststellen. Er wurde danach auf freien Fuß gesetzt. Ihn erwartet ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Diebstahls, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruchs und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie ein Bußgeldverfahren wegen falscher Namnensgabe.