Nach der gezielten Tötung dreier Hamas-Kommandeure durch einen Luftschlag fürchtet Israel nach Medienberichten Vergeltungsmaßnahmen militanter Palästinenser. Unterdessen wollen Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine Beobachtermission der Vereinten Nationen für den Gazastreifen initiieren.

Nach der gezielten Tötung dreier Hamas-Kommandeure durch einen Luftschlag fürchtet Israel nach Medienberichten Vergeltungsmaßnahmen militanter Palästinenser. Die israelische Armee sei demnach in erhöhter Alarmbereitschaft, um Terroranschläge oder die Entführung von Soldaten oder Zivilisten zu verhindern. Eine Armeesprecherin sagte, Israel führe seine Luftschläge gegen Ziele im Gazastreifen "entsprechend der Notwendigkeit" fort.

Die israelische Armee flog in der Nacht mehr als zehn Angriffe auf Ziele in dem Palästinensergebiet. Am Morgen gab es in mehreren Städten im Süden Israels Raketenalarm.

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Unterdessen wollen Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine Beobachtermission der Vereinten Nationen für den Gazastreifen initiieren. Der Entwurf für eine entsprechende Resolution zirkuliert derzeit im UN-Sicherheitsrat, wie ein UN-Diplomat am Donnerstag sagte. Von den beteiligten UN-Missionen war für die Initiative, von der zuerst die israelische Zeitung "Haaretz" berichtet hatte, zunächst keine Bestätigung zu bekommen.

Israel aufgeschlossen gegenüber der Resolution

Die Resolution soll auch eine Grenzöffnung zum Gazastreifen enthalten - bei gleichzeitiger Kontrolle des Warenverkehrs, um eine Aufrüstung der Hamas zu verhindern. Das Papier beinhaltet auch Sicherheitsgarantien für Israel. Die EU bietet an, sich im Rahmen der Resolution stärker in Gaza zu engagieren. Bei den Beobachtern soll es sich mehr um eine politische denn um eine militärische Mission handeln, es wäre also kein Blauhelm-Mandat.

Beobachtern zufolge wäre Israel durchaus aufgeschlossen gegenüber der Resolution. Parallel gibt es bereits einen Entwurf von Jordanien, der eine starke palästinensische Handschrift trägt. Unklar ist noch, ob beide konkurrierend bestehenbleiben und wann es eine Abstimmung geben könnte.

Weitere Verschärfung des Gaza-Krieges befürchtet

Israel bereitet sich unterdessen auf eine erneute Verschärfung des Gaza-Krieges vor und beruft 10.000 Reservisten ein. Zugleich setzte die Luftwaffe am Donnerstag ihre Angriffe in dem palästinensischen Gebiet am Mittelmeer fort. Insgesamt starben nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan am Donnerstag 38 Menschen.

Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehr als 40 Ziele im Gazastreifen an. Die Lage der 1,8 Millionen Menschen dort wurde immer verzweifelter. Militante Palästinenser schossen seit Mitternacht über 80 Raketen auf Israel ab. Dort mussten die Menschen immer wieder in die Bunker hasten. (dpa)