Lünen. Alarm im Jobcenter Lünen: Dort ist eine Mitarbeiterin am Mittwoch von einem Mann bedroht worden. Das Jobcenter wurde deswegen den Tag über geschlossen. Die Pressestelle der Polizei Dortmund bestätigte den Einsatz. Mittlerweile ist der Lüner aber wieder auf freiem Fuß. Auslöser der Bedrohung ist ein familiäres Drama.

Mittwochmorgen ging beim Lüner Jobcenter ein drastischer Anruf ein: Ein 54-jähriger Mann hat einer Sachbearbeiterin gedroht. In Absprache mit der Polizei hat das Jobcenter daraufhin entschieden, die Filiale in Lünen für den Rest des Tages zu schließen. Deren Wache liegt nur etwa 50 Meter entfernt.

Nach Angaben von Antonia Mega, Pressesprecherin des Jobcenters im Kreis Unna, hatte die Lüner Filiale am Mittwochmorgen zunächst geöffnet. Nach Eingang des Drohanrufs sei das Jobcenter gegen 10.30 Uhr geschlossen worden.

Familiäres Drama

Ein Mann habe einer Sachbearbeiterin gedroht, sagte Mega zum Vorfall. Die Hintergründe des Falls beschreibt die Sprecherin als "sehr vielschichtig": "Das Jobcenter ist offenbar in die Schusslinie geraten." Nina Vogt von der Dortmunder Polizei bestätigte auf Anfrage, dass die Polizei vom Jobcenter informiert worden sei und Beamte im Einsatz waren.

Der Mann hatte die Bedrohung nach dem Suizid seines Sohnes am 12. August ausgesprochen. Beamte der Polizei Dortmund nahmen ihn am Mittwoch-Vormittag an seiner Wohnadresse vorläufig in Gewahrsam. Im Anschluss an seine Vernehmung erhielt der Lüner eine Gefährdeansprache von der Polizei. Dann wurde gegen ihn eine Strafanzeige wegen Bedrohung gestellt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er aber wieder entlassen, denn eine weitere Gefährdung konnte nach den aktuellen Erkenntnissen ausgeschlossen werden.

Jobcenter am Donnerstag wieder geöffnet

Unter Berücksichtigung der schwierigen privaten Situation des Tatverdächtigen war auch eine sozialpsychiatrische Fachkraft bei der Vernehmung anwesend. Die Sprecherin des Jobcenters bestätigte, dass das Jobcenter am Donnerstag definitiv wieder regulär geöffnet ist.