München/Paris. Die französische Großbank BNP Paribas übernimmt die Hypovereinsbank-Tochter DAB Bank. 354 Millionen Euro zahlt BNP für 81,4 Prozent des Unternehmens. Durch die Übernahme entsteht ein neues Schwergewicht unter den Direktbanken.

Die DAB Bank wird von der französischen Großbank BNP Paribas übernommen. Am Donnerstagabend einigten sich die Franzosen mit der Hypovereinsbank (HVB) auf den Kauf eines Mehrheitsanteils an deren Online-Tochter. Damit entsteht unter den Direktbanken ein neues Schwergewicht. BNP ist in Deutschland bereits mit der in Nürnberg ansässigen Online-Bank Cortal Consors vertreten. Dort sind rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, bei der DAB etwa 600.

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Für den 81,4-prozentigen HVB-Anteil zahlt das französische Institut 354 Millionen Euro. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Ist dies geschafft, will BNP entscheiden, ob sie den übrigen DAB-Anteilseignern ein öffentliches Kaufangebot macht. DAB ist an der Börse notiert. Das Papier legte zum Handelsauftakt am Freitag um mehr als 15 Prozent zu.

HVB vor massiven Einschnitten

Deutschland bleibt für viele ausländische Banken ein attraktiver Standort. Dagegen steht die HVB vor massiven Einschnitten. Rund die Hälfte der 600 Filialen will das zum italienischen Unicredit-Konzern gehörende Unternehmen angesichts niedriger Gewinne schließen.

BNP Paribas ist hierzulande schon mit zwölf Geschäftsbereichen vertreten. Vor einem Jahr hatten die Franzosen das Depotgeschäft der Commerzbank übernommen. 2002 hatte BNP die Direktbank Consors gekauft und dann mit ihrer Tochter Cortal zusammengelegt. Zu den genauen Plänen für DAB hielt sich BNP bedeckt. Es hieß aber, das Geschäft solle künftig von Nürnberg und München aus gesteuert werden.