Frankfurt/Main. Entspanntere Töne von den Bonitätswächtern: Die Ratingagentur Moody's sieht die Euro-Schuldenkrise gelassener und bestätigt die Top-Note Deutschlands. Auch der Ausblick wurde angehoben. Die portugiesische Regierung erhöhte am Freitagabend ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum.
Die Ratingagentur Moody's hat Deutschlands Top-Kreditnote bestätigt und sieht die Lage in der Eurozone insgesamt gelassener. Die Krise des Währungsraums habe sich abgeschwächt, die Risiken weiterer Hilfszahlungen zu Lasten nationaler Haushalte seien dadurch gesunken, hieß es in am Freitagabend. Namentlich nannte die Agentur Italien und Spanien. Auch sei die Ansteckungsgefahr innerhalb der Eurozone geringer geworden.
Daher hob die Agentur die Ausblicke für Deutschland, Österreich und Luxemburg von "negativ" auf "stabil" an und bestätigte die Einstufung "Aaa" für alle drei Länder. Die Gefahr, dass die Spitzenbonitäten kassiert werden könnten, ist damit vorerst gebannt.
Zudem lobte die Agentur den Fortschritt in Deutschland bei der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Zudem gehe das Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt zurück. Auch seien die Risiken kleiner geworden, dass der Staat zur Rettung des Bankensystems einspringen müsse.
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Deutschland zählt neben Finnland, Luxemburg und Österreich zu den vier einzigen Staaten im gemeinsamen Währungsraum, deren Kreditwürdigkeit die Agentur zuletzt mit der Top-Note beurteilte. Auch bei den beiden anderen großen Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch hat Deutschland die bestmögliche Kreditbewertung.
Portugal erhöht Prognose für Wirtschaftswachstum
Die Agenturen beurteilen die Kreditwürdigkeit von Wertpapieren, die Unternehmen und Staaten herausgeben. Geben die Agenturen einem Land die Bestnote hat das zur Folge, dass das Land weniger Zinsen an seine Investoren zahlen muss als ein Land, das schlechter eingestuft ist. Die Bewertungen der Agenturen sind jedoch umstritten.
Derweil blickt Portugal kurz vor dem geplanten Verlassen des Euro-Rettungsschirms optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Die Regierung erhöhte am Freitagabend ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr von 0,8 Prozent auf 1,2 Prozent. Es wäre das Ende der tiefsten und längsten Rezession des Landes seit langer Zeit. 2013 war das Bruttoinlandsprodukt noch um 1,4 Prozent gefallen. (dpa)