Dorsten. . Wenn man die Rufnummer des Altenheims am Südwall in Dorsten googelt, erhält man über den Suchdienst Google Maps die Telefonnummer von Peter Koczy. Der hat hat eine Marketing- und Werbeagentur im Stadtsfeld - und viele Anrufer, die sich nach ihrer Oma erkundigen wollen.

Wer mit seiner Oma im Seniorenzentrum am Südwall sprechen und dafür die Telefonnummer über die Online-Suchmaschine Google in Erfahrung bringen will, hat gute Chancen, zunächst den Dorstener Veranstaltungsmanager Peter Koczy an die Strippe zu bekommen. Nun organisiert der 59-Jährige keine Feste für die Senioren und hat auch sonst wenig mit dem Altenzentrum zu tun.

Doch wenn man das Altenheim am Südwall in die Google-Suchmaske eingibt, erscheint auf der rechten Bildschirmseite ein Google-Map-Eintrag, wie man dorthin gelangt – und da steht fälschlicherweise Koczys Telefonnummer.

Fehler ist nicht rekonstruierbar

Wie es zu diesem Fehler kam, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Es ist auch nicht die Schuld von Google, denn zwischenzeitlich war die unkorrekte Nummer auch im Örtlichen Telefonbuch notiert. „Nachdem ich mich bei dem Betreiber gemeldet habe, war die Nummer acht Tage später in der Internet-Fassung des Telefonbuchs aber berichtigt“, so Koczy.

Nun lässt sich das gedruckte Telefonverzeichnis von Dorsten nicht mehr nachträglich korrigieren, „doch in der nächsten Ausgabe wird die Nummer auch richtig sein“. Nur bei Google Maps steht die Nummer falsch.

Google antwortet nicht

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Es ist aber jetzt nicht so, dass Koczy sich nicht auch bei dem Suchmaschinen-Betreiber gemeldet hätte – so schlau war er natürlich. „Ich habe Google einige Mails geschrieben. Die sind aber vielleicht irgendwo bei einem Kundencenter in Pakistan gelandet und verschüttet gegangen.“

Allerdings lassen sich solche fehlehaften Einträge doch korrigieren, wie Google mitteilte. Eine Möglichkeit ist es, den Map-Eintrag anzuklicken und entweder unter „Problem melden“ oder unter dem Punkt „Feedback geben“ die Falschangaben richtig zu stellen. Eine weiterer Weg ist es, mit Google direkt in Kontakt zu treten (siehe Infokasten). „Dann prüfen Mitarbeiter von uns die Angaben und korrigieren Fehler“, sagte ein Google-Sprecher der WAZ.

Zehn bis 15 falsche Anrufe pro Tag

Wie es zu dem Eintrag bei Google Maps kam, erklärt der Sprecher damit, dass Google Server auf Details wie Telefonnummern oder Adressen überprüft. „So werden die Angaben aktualisiert.“ Wenn im Telefonbuch ein falscher Eintrag stehe, werde das übernommen.

Koczy will nun den von Google beschriebenen Weg gehen, damit die Anrufe aufhören. „Als die Nummer auch im Telefonbuch falsch angegeben war, habe ich in der Spitze täglich 10 bis 15 Anrufe für das Seniorenzentrum erhalten“, schildert er. Den Leuten könne man keinen Vorwurf machen, „denn sie haben ja nichts verkehrt gemacht, wenn sie die Telefonnummer von Google-Maps wählen.“

Polizisten melden sich ab und an

Daher gibt Koczy allen Anrufern die richtige Nummer und bleibt dabei freundlich und gelassen. „Teilweise kommt man auch mit den Leuten ins Gespräch“, sagt er. Nach wie vor bekomme er aber einen Schrecken, wenn Polizisten bei ihm anrufen, weil sie beispielsweise einen Senioren aus dem Altenzentrum aufgegriffen haben.

Etwas ärgerlich, wenn er mit Geschäftspartnern zusammensitze und „manchmal dreimal in 30 Minuten falsche Anrufe kommen“, so Koczy. Doch er lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen und sagt mit einem Lächeln: „Es ist aber auch besser so herum, als wenn meine Geschäftspartner mich erreichen wollten und versehentlich im Seniorenzentrum landen würden.“