Dorsten. Mundschutz und weiße Schutzanzüge tragen ab sofort die Feuerwehrleute bei Einsätzen. „Wir haben Schweinegrippenalarm”, sagt Oberbrandmeister Uwe Rübenstahl. „Am Donnerstagabend kam ein Fax mit einer entsprechenden Anweisung vom Kreis. Jetzt müssen wir immer in voller Montur raus.”

Nicht nur bei Rettungseinsätzen wird auf Schutz Wert gelegt. Auch eine kurze Visite auf der Feuerwache erfordert großen Aufwand: „Jeder Besucher muss sich die Hände desinfizieren und Mundschutz tragen”, erklärt Feuerwehrleiter Andreas Fischer.

Allerdings soll auf keinen Fall Panik verbreitet werden. „Es ist noch niemand erkrankt. Wir machen das nur zum Schutz unserer Männer”, sagt Uwe Rübenstahl. „Es darf nicht passieren, dass alle Mitarbeiter gleichzeitig krank werden. Wer soll dann die Brände löschen?”

Auch die Bevölkerung soll geschützt werden. „Uns ist Aufklärung sehr wichtig”, meint Fischer. „Wer uns ruft, sollte darauf vorbereitet sein, dass zwei vermummte Gestalten an der Tür klingeln.” – „Auch Nachbarn werden sich wundern”, ergänzt Rübenstahl. „Wenn ein Notfall-Patient von Männern in Schutzanzügen abgeholt wird, kann es schon zu Gerede kommen.”

Aufgrund der Ferien weniger Einsätze

Auf Grund der Urlaubszeit hat die Dorstener Feuerwehr im Moment nur wenige Einsätze. „Wenn wir in unseren Anzügen ausgerückt sind, haben die Leute schon dumm aus der Wäsche geguckt”, sagt Rübenstahl. „Aber nachdem wir ihnen erklärt haben was los ist, hatten alle Verständnis.”

„Das Anziehen der Schutzkleidung kostet jedes Mal zwei Minuten”, sagt Feuerwehrmann Robert Körner. „Aber es muss sein. Schließlich ist es unser Job, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen.”

„Da wir uns auch während eines Einsatzes umziehen müssen, gehen jedes Mal mindestens drei Anzüge drauf”, ergänzt Robert Körner. Auch die Masken halten nur eine Stunde. „Danach feuchten sie durch und müssen ausgetauscht werden”.

Rübenstahl ist seit fast 30 Jahren bei der Feuerwehr. „So etwas habe ich noch nicht erlebt”, meint der 49-Jährige. „Unser Ziel ist es, keine Panik zu verbreiten. Wir wollen einen Stopp für die Viren am Arbeitsplatz und einen möglichst großen Schutz vor der Infektion für die Bevölkerung.”

Dennoch sehen die Schutzanzüge aus, als drohe Seuchengefahr. Uwe Rübenstahl: „Nur die Augen der Feuerwehrmänner sind noch sichtbar. Das wird schon für Furore sorgen.”