Peking. . In China startet am kommenden Donnerstag der Prozess gegen den gestürzten Politstar Bo Xilai. Bo soll öffentliche Gelder veruntreut und illegal Geld angenommen haben. Bis zu seiner Entmachtung galt er als Anwärter auf einen Spitzenposten innerhalb der Kommunistischen Partei.

Am kommenden Donnerstag beginnt in China der Prozess gegen den gestürzten Spitzenpolitiker Bo Xilai. Der beim Pekinger Führungszirkel in Ungnade gefallene Politstar muss sich wegen Korruption, Bestechung und Amtsmissbrauch verantworten, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete. Gegen den früheren Chef der Kommunistischen Partei in der südwestchinesischen Stadt Chongqing war Ende Juli offiziell Anklage erhoben worden.

Bo war Parteichef der Millionenmetropole Chongqing und saß im einflussreichen 25-köpfigen Politbüro der Partei. Er galt dort lange als Anwärter auf einen Spitzenposten und stand für einen linkspolitischen Kurs.

Weil er seine Position ausgenutzt, öffentliche Gelder veruntreut und illegal Geld angenommen haben soll, wurde er entmachtet und letztlich komplett aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Die monatelange Kontroverse über Bo offenbarte auch tiefe Gegensätze bei den chinesischen Kommunisten, die neuerdings härter gegen korrupte Politiker vorgehen.

Auch gegen Chinas ehemals ranghöchsten wirtschaftspolitischen Regierungsberater Liu Tienan wird inzwischen wegen Bestechlichkeitsverdachts ermittelt, wie Xinhua am Sonntag weiter berichtete. Der frühere Vize-Direktor der einflussreichen Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission war zu Monatsbeginn aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden.

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Liu habe "seine Position ausgenutzt, um anderen Vorteile zu verschaffen" und sei "moralisch verkommen", zitierte Xinhua staatliche Anti-Korruptions-Wächter. Sowohl er als auch seine Familie hätten "hohe Bestechungssummen angenommen". (afp)