Werdohl.
Nur wenige Augenblicke, bevor am Samstagnachmittag auf dem Brüninghaus-Platz in der Innenstadt das Stadtparkkonzert mit dem Tambourcorps Einigkeit Werdohl 1950 begann, sagte eine Frau im Publikum: „Ich habe mich da richtig drauf gefreut – so schön.“ Sie sollte nicht enttäuscht werden.
Nicht alle von der Stadt aufgestellten Stühle waren besetzt. Allerdings blieben immer wieder Passanten stehen, um für einen Augenblick das Konzert zu verfolgen. Querflöten und unterschiedliche Schlaginstrumente sorgten für eine kraftvolle Darbietung der Melodien.
Allerdings verzichteten die Werdohler Tambourcorps-Instrumentalisten auf Ansagen zu den Stücken und richteten kein einziges Wort ans Publikum. Die zahlreichen kleineren Unterbrechungen wie auch die drei größeren Pausen wurden nicht angekündigt.
Nach der ersten dieser Pausen stieß noch ein weiterer Trommler dazu, so dass fortan 13 Musiker spielten. Gekleidet waren sie allesamt in blauen Westen und Krawatten sowie weißen Hosen und Hemden. So maritim ihr Auftreten, so frühlingshaft war aber ihre Musik. Der warme Wind auf dem Platz unterstrich diesen Eindruck – als wäre es Ende März und nicht Anfang August.
Publikum war begeistert
Nach der zweiten Pause allerdings erklang „Hot and Sweet“ von Klaus Tippenhauer. Das Stück sorgte dafür, dass südamerikanische Rhythmen ins Programm Einzug hielten. So tauchten vor dem geistigen Auge der Zuhörer wahrscheinlich eher schrill-bunte Bilder vom Karneval in Rio de Janeiro auf, als vom Sommer zwischen Lenne und Verse.
Es folgte der Schlager-Hit „Mein Herz“ von DSDS-Sternchen Beatrice Egli. Die von Dieter Bohlen für die Casting-Gewinnerin komponierte Nummer war von Patrick Wirth wahrlich spannend arrangiert: Techno trifft auf Marsch-Musik.
Vor der Zugabe spielte das Tambourcorps Einigkeit „Highland Cathedral“ von Uli Roever (arrangiert von Eberhart Merten) – der dritte herausragende Höhepunkt des Nachmittages, der durch die zahlreichen Unterbrechungen 75 Minuten gedauert hatte. Das Publikum war begeistert und spendete entsprechend Applaus.