Werdohl.

Seinen Namen trägt er zu Recht – wenn Dirk Miss aufs Gaspedal seines Ford Thunderbirds tritt, dröhnt der Auspuff. Der Klassiker des amerikanischen Automobilbaus heißt somit nicht umsonst „Donnervogel“. Das blaue Cabrio aus dem Baujahr 1966 ist seit vier Jahren der dritte amerikanische Wagen in der kleinen Autosammlung des Werdohlers.

Die großen Vehikel aus den USA faszinieren den selbstständigen Unternehmer für Industriezäune schon seit 25 Jahren. „Damals habe ich mir einen Pontiac Trans Am gekauft“, blickt Dirk Miss auf seine erste rollende amerikanische Anschaffung zurück. Seitdem beeindrucken ihn Größe und Kraft der Fahrzeuge.

Der blaue Thunderbird kommt aber nur bei schönem Wetter aus der Garage. Dann cruisen Dirk Miss und seine Familie unter blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein über die Sauerländer Höhen. Für die täglichen Erledigungen steigt er in einen seiner zwei Pickups. Auch wenn sie groß und bullig aussehen, der Werdohler bescheinigt den Fahrzeugen durchaus Alltagstauglichkeit. Bis auf die Parkhäuser – da werde es schon etwas eng, sagt er. Als langjähriger Fahrer amerikanischer Autos hat er sich an die ausladenden Dimensionen mittlerweile aber gewöhnt.

Geeignete Unterstellmöglichkeit fehlt noch

Von einer Sammelleidenschaft will Dirk Miss im Moment allerdings noch nicht sprechen. Dazu fehlte ihm bis jetzt auch die geeignete Unterstellmöglichkeit für seine Autos. Doch das könnte sich bald ändern. Demnächst wird er eine Halle bauen, in der seine drei Fahrzeuge ausreichend Platz haben sollen und sich sogar noch Raum für weitere neue Modelle bietet. Auf seinen blauen T-Bird stieß Dirk Miss im Internet. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin recherchierte er im WorldWideWeb nach Oldtimern, die ihren Geschmack trafen. Das einzige Kriterium für die Suche lautete: „Es musste was amerikanisches sein.“ Bei einem Sammler in Wien wurde das Paar fündig. Nach einem ausführlichen E-Mail-Kontakt waren die Verhandlungen abgeschlossen. „Wir besorgten uns ein Flugticket für 19 Euro, flogen nach Wien, und fuhren mit dem Thunderbird zurück nach Hause“. Die „erste“ – etwa 900 Kilometer – lange Fahrt verlief reibungslos. „Wir kamen nur mal kurz in einen Regenschauer“, erinnert sich Dirk Miss. Von technischen Defekten blieben sie verschont.

Auch jetzt, vier Jahre nach dem Kauf, bereitet der Thunderbird seinem Besitzer nach wie vor große Freude. „Hin und wieder ist zwar mal eine Kleinigkeit kaputt. Aber das ist bei den Fahrzeugen eben so. Kleine Wehwehchen gehören dazu“, weiß Miss. Sind Kleinigkeiten auszutauschen, packt er gerne selbst zu. „Ersatzteile zu bekommen ist kein Problem. Innerhalb von zwei Tagen sind sie da.“

Die Reparaturen und der Unterhalt der Fahrzeuge seien gar nicht so kostenintensiv, sagt er. Beim Verbrauch sehe das aber anders aus. Auf die genauen Zahlen beim Tanken oder Spritverbrauch achte er dann aber nicht, gibt er zu.