Historische Fahrzeuge - Rund 300 000 Klassiker sind in Deutschland unterwegs und es werden jedes Jahr mehr.
Alt, älter und längst nicht immer klapprig: Auf Deutschlands Straßen fuhren noch nie mehr historische Fahrzeuge als heute. Derzeit sind es knapp 300 000 Klassiker mit H-Kennzeichen. Und jedes Jahr wächst der Bestand um durchschnittlich zehn Prozent. Grund: Die „geburtenstarken“ Auto- Jahrgänge nach 1980.
Insgesamt sind über 600 000 Autos mit mehr als 30 Jahren auf dem Buckel unterwegs. Und sie sind laut der Prüfgesellschaft GTÜ oft gut in Schuss. 85 Prozent der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen im Alter von 30 bis 40 Jahren erhalten bei der fälligen Hauptuntersuchung die neue Prüfplakette bereits im ersten Anlauf. Zum Vergleich: Bei Fahrzeugen im Alter von 20 bis 30 Jahren – den so genannten Youngtimern – erhält jedes Dritte keine neue Prüfplakette.
Die Gründe sind vielfältig: Die älteren Fahrzeuge sind oft Zweit- oder Dritt-Wagen, sie werden gehätschelt und gepflegt, stehen meist in einer Garage und werden im Winter erst gar nicht auf die Straße geschickt. Autos, deren Erstzulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt, können – sofern sie sich in einem guten Pflege- und Erhaltungszustand befinden, und lediglich originalgetreu oder zeitgenössisch verändert sind - als Oldtimer eingestuft und mit einem H-Kennzeichen betrieben werden.
Oldtimer unterliegen, wie andere zugelassene Fahrzeuge auch, der periodischen Fahrzeugüberwachung und müssen z.B. als Pkw alle 24 Monate zur Hauptuntersuchung. Wird ein Fahrzeug als Oldtimer eingestuft, so dient dies der Pflege von „kraftfahrzeugtechnischem Kulturgut“ und wird beispielsweise als Pkw pauschal mit 191 Euro pro Jahr besteuert. Insbesondere bei hubraumstarken Fahrzeugen ergibt sich aus dieser Pauschalbesteuerung eine erhebliche Reduzierung der Steuerlast.