Herscheid.

In knapp zwei Wochen feiern die Herscheider Schützen ihren Schützenfestauftakt mit dem Vogelschießen der Jungschützen und Schützen. Doch in einem kleinen Herscheider Dorf namens Brenscheid war bereits am vergangenen Samstag Schützenfest.

Zum bereits 13. Mal trafen sich die Bewohner von Brenscheid, Schöttlerei, Schirtenbecke und Waldmin, um ihren Schützenkönig zu ermitteln. Doch für das Ringen um die Königswürde ist kein Gewehr und keine Waffe oder Armbrust oder Pfeil und Bogen notwendig. "Wir werfen hier mit Steinen auf den Holzvogel", so Organisator Wolfgang Gräwe. Der Holzvogel ist durch einen Nagel an einem Holzpfahl befestigt.

"Es kann schnell gehen, es kann aber auch dauern", so Gräwe weiter. So ist es möglich, nur die Krone, den Apfel, das Zepter oder einen der beiden Flügel vom Vogel zu werfen, aber ein geschickter Treffer und auch der gesamte Vogel kann zu Boden fallen. In diesem Jahr dauerte es rund 90 Minuten bis der Vogel dem Steinhagel nachgab. Nachdem bereits die Flügel durch Heike und Harry Matschat vom Vogel abgetrennt waren und auch das Zepter, abgeworfen von Wolfgang Gräwe, nicht mehr am Vogel hing, fiel der Vogel nach einem gekonnten Wurf durch Kunibert Heesemann, der umgehend mit den Königsutensilien inthronisiert wurde. "Vor drei Jahren wurden wir von vielen Gästen gefragt, ob sie denn auch mitwerfen könnten. Da dies aber nur für Ortsansässige zulässig war, haben wir dann einen "Gästevogel oder Bürgervogel" ins Leben gerufen." Hier dürfen dann alle Gäste um die Königswürde ringen. Knapp 15 Besucher in Brenscheid versuchten ihr Glück.

Tina und Harald Gebauer konnten sich als erste gute Werfer das Zepter und den rechten Flügel sichern. Manfred Richter war es dann, der den Vogel endgültig vom Pfahl holte. Frau Ulla wurde zur Königin gekrönt. Und wie es sich gehört, gab es einen Festzug entlang der Straße durch Brenscheid. Am Freitag steht bei den Herscheider Schützen das Bürger-Vogelschießen als Auftakt zum Schützenfest auf dem Programm. Vielleicht stellen sich Schützen- und Bürgerkönig ja auch dort als Königsaspiranten vor. (vh)