Lüdenscheid.
„Unser Engagement im Krankenfahrdienst für die Stadt Lüdenscheid war laut Ausschreibung von vornhereinauf drei Jahre fixiert. Deswegen sind wir jetzt auch nicht weiter beunruhigt über die jüngsten politischen Beschlüsse.“ Prof. Dr. Klaus Runggaldier, Geschäftsführer des dänischen Falck-Konzerns in Deutschland, will die Lüdenscheider stattdessen durch die Leistungen seines Unternehmens davon überzeugen, langfristig mit Falck zusammenzuarbeiten.
Runggaldier und sein Pressesprecher Christoph Lippay hielten sich in der Bergstadt auf, um sich mit den Verantwortlichen der Stadt sowie der Feuerwehr über die künftige Zusammenarbeit auszutauschen. Und Runggaldier zeigte sich beeindruckt von den Gegebenheiten: „Was wir dort vorgefunden haben, von der Ausstattung bis zum Sachverstand des Personals, hat einen erstklassigen Eindruck auf uns gemacht. Dies passt zu der absolut professionellen Weise, wie die Ausschreibung des Krankenfahrdienstes erstellt worden ist.“
Dass Falck in Lüdenscheid erfolgreich arbeitet, dazu sollen auch die bisherigen Mitarbeiter, bislang bei den Johannitern angestellt, beitragen. Denn das Angebot, sie zu übernehmen, gelte nach wie vor. „Wir haben ein großes Interesse daran, möglichst viele für uns zu gewinnen und keinen in die Arbeitslosigkeit zu schicken.“
Den Vorwurf der Dumping-Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen möchte Runggaldier in diesem Zusammenhang auch nicht stehen lassen: „Wir zahlen marktüblich.“ Eine durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter im Unternehmen von 15 Jahren spreche zudem für sich.
Die Falck-Gruppe ist nach Runggaldiers Worten ein finanzstarker Konzern, der global agiert und auf eine hundertjährige Erfahrung zurückgreifen kann. Dass Falck sich in Lüdenscheid schon vor der Arbeitsaufnahme einem starken Gegenwind ausgesetzt sah, will Runggaldier nicht kommentieren, denn: „Wir sind ein Dienstleister und mischen uns in die Diskussionen nicht ein.“
Vielmehr möchte das dänische Unternehmen, dessen deutsche Tochter in Hamm beheimatet ist, durch seine Leistungen überzeugen. Und zwar bereits zum 1. Juli: Dann übernimmt Falck den 24-Stunden-Dienst auf einem Fahrzeug der Feuerwache. Neun bis zehn Mitarbeiter werden – wie bisher auch – die Krankenfahrten übernehmen. „Für die Bürger ändert sich dabei nichts, die Telefonnummer bleibt gleich und wir sprechen auch Deutsch“, betont Runggaldier nicht ohne Augenzwinkern. Denn durch die Erfahrung aus anderen Städten weiß der Deutschland-Chef, dass die Befürchtungen zunächst groß sind.
Befürchtungen, die die Verantwortlichen zerstreuen wollen – zum einen durch die Qualität ihrer Leistungen, zum anderen durch die Bereitschaft, besorgten Politikern jederzeit Rede und Antwort zu stehen.