Schalksmühle.
Eine Sondersitzung des Schulausschusses findet morgen ab 17.30 Uhr im Ratssaal der Gemeinde statt. Das Gremium wird sich in öffentlicher Sitzung damit beschäftigen, den Antrag zum 1. August für eine Primus-Schule beim Schulministerium NRW formal auf den Weg zu bringen.
Mit der Auflösung der Verbundschule zum Ende des Schuljahres 2014/2015 verliert die Gemeinde Schalksmühle die letzte weiterführende Schule vor Ort. „Eine Entwicklung, die für Rat und Verwaltung und viele Schalksmühler nicht hinnehmbar ist“, meint Anja Wolf, zuständige Fachbereichsleiterin im Rathaus.
Nach den gescheiterten Verhandlungen mit Halver und Lüdenscheid, habe die Gemeinde im März erfahren, dass es noch die Möglichkeit gebe, sich für den von der Landesregierung ausgelobten Schulversuch Primus zu bewerben. Die Grundidee der Primus-Schule (zusammengesetzt aus den Wörtern PRIMarstufe und Sekundarstufe I) ist das längere gemeinsame Lernen von der ersten Klasse bis zur zehnten Klasse. Wolf: „Diese Idee wird von der Landesregierung als zukunftsweisend verfolgt und soll daher in bis zu 15 Schulen in NRW erprobt werden.“
Die Volmegemeinde habe die Leitideen der Primus-Schule mittlerweile durch viele Informationsveranstaltungen, Workshops, Hauswurfsendungen, Presseberichte und persönliche Gespräche in der Öffentlichkeit verbreitet. Die Resonanz darauf sei sehr positiv. Die drei öffentlichen Veranstaltungen wurden jeweils von mehr als 150 Menschen besucht und zeige, wie groß das Interesse an dieser Schule sei. „Die Kollegien unserer beiden Grundschulen Löh und Spormecke sind ebenfalls in den Prozess einbezogen, wie auch interessierte Kollegen der Verbundschule und der Förderschule an der Susannenhöhe“, erklärt Anja Wolf. Vor dem Hintergrund der Verzahnung mit dem Elementarbereich erfahre die Bildungsinitiative außerdem von allen Schalksmühler Kitas besondere Unterstützung.
Wolf: „Die Primus-Schule scheint der Maßanzug für die Schalksmühler Schullandschaft zu sein. Die Primus-Schule würde als neue Schulform die hiesige Schullandschaft hinsichtlich Auswahl und Vielfalt bereichern und Schalksmühle die Chance geben, sich zu einem modernen Bildungsstandort zu entwickeln.“
Bei einem ersten Beratungsgespräch im Schulministerium in Düsseldorf sei signalisiert worden, dass unter den hier vorherrschenden Rahmenbedingungen (insbesondere der Schülerzahlen und der Standorte der zwei Grundschulen) die Errichtung einer Primus-Schule in Schalksmühle grundsätzlich möglich sei. „Insofern liegt es nun an uns, bis zum 1. August einen genehmigungsreifen Antrag vorzulegen. Hierzu gehören insbesondere ein detailliertes pädagogisches Konzept, ein Raumkonzept und auch das Ergebnis der Elternbefragung“, betont Wolf.
Aufgrund des hohen Zeitdrucks liegen noch nicht alle Angaben vor, sollen aber bis zur abschließenden Entscheidung in der Gemeinderatsitzung am 15. Juli nachgereicht werden.