Unna. Die Aufnahmestelle Unna-Massen soll zum Teil wieder aktiviert werden. Grund ist die stark steigende Zahl von Asylbewerbern. Die ehemalige Landesstelle soll als Entlastungsunterkunft für andere Einrichtungen in NRW fungieren. Die Stadt erwägt rechtliche Schritte.

Wie die Stadt Unna mitteilt, soll die ehemalige Landesstelle Unna-Massen reaktiviert werden. Vor dem Hintergrund einer aktuell stark steigenden Zahl von Asylantragstellern sollen Teilbereiche als Entlastungsunterkunft für andere Unterbringungseinrichtungen des Landes wieder betrieben werden. Bereits kurzfristig sollen demnach Kapazitäten mit 150 Plätzen ihren Betrieb aufnehmen. Die Nutzung sei bis zur endgültigen rechtlichen Absicherung von Unterbringungskapazitäten an anderen Stellen in Nordrhein-Westfalen vorgesehen.

Unnas Bürgermeister Kolter wertet dies als einseitigen Ausstieg des Landes aus den bisher für eine Folgenutzung dieses Bereiches getroffenen Absprachen. Die Stadt besäße die Planungshoheit über das Grundstück, Teile seien bereits an eine Hochschule verlauft worden. Dieser Weg des Landes sei nicht zu akzeptieren, die Stadt erwäge rechtliche Schritte.

Dennoch erkenne die Stadt die dringende Notsituation des Landes bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Zur kurzfristigen, vorübergehenden Hilfestellung habe der Bürgermeister gegenüber Regierungspräsident Bollermann eine befristete Vereinbarung zwischen Stadt und Land ins Gespräch gebracht. Diese müsse zugleich aber auch eine Perspektive für die weitere städtebauliche Entwicklung der ehemaligen Landesstelle umfassen.